48 espresso Nach 13 Spielen steht ihr derzeit nur auf Rang 11 der Tabelle, in der Champions League habt ihr nach einem tollen Start zuletzt auch drei Niederlagen eingefahren. Warum läuft es gerade nicht so richtig beim ERC? Das ist eine schwierige Frage. Wennwir die Antwort wüssten, würdenwir nicht so weit unten stehen. Wir sind einfach nicht konstant genug. Phasen, in denenwir richtig gut sind, wechseln sich abmit Phasen, in denenwir einfach schlecht spielen. Wir kreieren oft wirklich guteMöglichkeiten, treffen dann aber nicht. Das ist frustrierend. Deshalb versuchenwir, imTraining eine Atmosphäre zu schaffen, die uns das Selbstvertrauen und die Lust amToreschießen zurückbringt. Ich habe jedenfalls keinen Zweifel daran, dass wir aus demTief wieder rauskommen, dennwir spielen gutes Hockey – wir müssen nur statt ein oder zwei Toren pro Spiel mal drei oder vier schießen, dannwerdenwir auchwieder gewinnen. Wie könnt ihr zurück in die Erfolgsspur kommen? Das fängt imTraining an – mit guter Puckbewegung, guten Pässen und demFokus aufs Toreschießen. Wir versuchen, für positive Energie zu sorgen und das richtigeMindset zu behalten, auchwenn es in solchen Zeiten schwer ist, denn niemand hat diesen Start erwartet – und niemandmöchte auf diesemTabellenplatz stehen. Aber es ist die Realität, der wir uns stellen müssen. Die meisten von uns spielen schon lange Hockey – und es ist nicht unsere erste undwird auch nicht unsere letzte schwache Phase sein. Ich habe mal in einer Mannschaft gespielt, mit der ich sieben Niederlagen amStück einsteckenmusste. Danach habenwir eine Partie sehr hoch gewonnen und imAnschluss 23 Siege gefeiert. Es werden auch bei den Panthernwieder bessere Zeiten kommen. Wie gehst du persönlich mit Höhen und Tiefen um? Es ist wichtig, bei guten Phasen, selbst wenn du viele Tore schießt, nicht abzuheben, sondern kontinuierlichweiterzuarbeiten. Gleichzeitig muss man dasselbe Mindset an den Tag legen, wenn es mal nicht so läuft. Wennman diese „Work-hard-Mentalität“ beibehält, wird es auchwieder aufwärts gehen. Die besten Spieler derWelt erkennt man daran, dass sie konstant in ihrer Leistung sind. Du bist seit August in Ingolstadt – hast du dich inzwischen ein bisschen eingelebt? Ja, wir haben schon einige Restaurants mit wirklich gutem Essen gefunden, die Innenstadt ist sehr schön. Seit meine Frau und meine Kinder da sind, sindwir auch oft in den Parks rund umdie Stadt unterwegs. Wie wichtig ist es für dich, deine Familie um dich zu haben? Das ist immens wichtig, vor allem, wenn die Kinder noch so klein sind. Sie lernen jeden Tag etwas dazu, sei es nun sich umzudrehen, zu krabbeln oder zu laufen. Unser Sohn Brooks ist fast zwei Jahre und unsere Tochter Chloe vier Monate alt und die beiden halten uns ganz schön auf Trab. Aber wir haben auch jedeMenge Spaß. Gerade wenn es im Hockey nicht so gut läuft, kannman zuhause super abschalten und es lädt deine Batterien wieder auf, wenn dein Zweijähriger auf dich zurennt und dich beimNachhausekommenmit einer dicken Umarmung begrüßt. Das lässt dich alles andere vergessen. ERC-Stürmer Andrew Rowe will mit den Panthern Meister werden SCHWEDEN SCHWEIZ SCHANZ Panther-Neuzugang Andrew Rowe hat schon viele Eishockey-Stationen hinter sich und soll den ERC mit seiner Erfahrung und möglichst vielen Toren verstärken. Der 35-jährige US-Amerikaner blickt im espresso-Interview auf die aktuelle Situation seines Teams, plaudert über seine Familie, seine beruflichen sowie sportlichen Pläne und verrät, warum er back home „Boo“ genannt wird. Interview: Sabine Kaczynski Foto: Sabine Kaczynski
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