Egal, ob es die Sterntaler sind, die für ein armes Waisenmädchen vom Himmel fallen, eine junge Schwefelholzverkäuferin mit ihrem Schicksal ringt oder Aschenbrödel mit drei Haselnüssen ihr Glück findet: Ohne Märchen ist Weihnachten unvorstellbar. Und selbst diejenigen, die keine Märchentradition bei sich zu Hause haben, werden spätestens am Christkindlmarkt ein kleines Weihnachtswunder erleben. Warum das so ist, lässt sich nicht mehr genau feststellen, könnte aber mit einer bekannten Oper zu tun haben. Denn eigentlich haben Märchen und Weihnachten so gut wie gar nichts miteinander zu tun. Das ist auch die Aussage des 2023 verstorbenen Germanisten Heinz Rölleke, der sich Zeit seines Lebens mit Märchen beschäftigt und mehr als 70 Bücher zum Thema veröffentlicht hat. VomMärchen der Gebrüder Grimm zur Weihnachtsoper Zwar sind Advent und Weihnachten traditionell die Zeit im Jahr, in der man sich früher Geschichten erzählt hat, um die dunklen Winternächte zu verkürzen. In der Regel waren das aber unheimliche Erzählungen voller Geister und Gestalten, die im dunklen Wald auf unachtsame Wanderer lauerten. Märchenhaft wurde Weihnachten wohl erst mit der Uraufführung von Engelbert Humperdincks Hänsel und Gretel. Die Oper, die Humperdinck zuWarum das so ist, könnte mit „Hänsel und Gretel“ zu tun haben Von Sebastian Geiger Weihnachtszeit ist Märchenzeit
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