52 Auch wenn die Zeiten vorbei sind, dass man toujour von Ende Oktober bis Anfang Mai eine Schneegarantie hat, so kommen immer noch sehr viele Urlauber in diese schöne Region. Denn der Arber ist noch immer eins der besten Skigebiete Europas, mit einer sensationellen Natur und Landschaft. Wir haben hier zahlreiche geschützte Pflanzen, wie beispielsweise den Ungarischen Enzian, eine Pflanze mit Seltenheitswert.“ Vor dem großen Plakat zum Silberberg weiß Herr Löfflmann noch Näheres. „Der Silberberg gehört zum Arbermassiv. Hier sind 1962 mehr als 500 Jahre Bergbaugeschichte zu Ende gegangen – geblieben ist ein reiches kilometerlanges Stollensystem, das zugleich eins der bedeutendsten Fledermausquartiere ist. Für die Mops-Fledermaus ist es sogar das bedeutendste Winterquartier Europas!“ Fledermaus – ein gutes Stichwort. Wir begeben uns in die unterirdischen Katakomben des Bahnhofs, wo sich Hartwig Löfflmann als wahrer Fledermausexperte entpuppt. Wir haben hier in unserer Region viele einzigartige Tierarten, wie das Auerhuhn, den Luchs – und auch der Wolf ist teilweise zurück. Und natürlich gibt es die Fledermaus. Deren Gewohnheiten begleiten wir seit mehr als 30 Jahren. Sie ist neben dem Flughund das einzig fliegende Säugetier der Welt – und auf der Erde vorzufinden, seit die Dinosaurier ausgestorben sind. Für Kinder haben wir hier ganz besondere Erkundungsformen: eine eigene Linie mit Reimen und Frage- & Antwortspielen. Beispielsweise steht hier, wer der nächste Verwandte zu den Fledermäusen ist. Die richtige Antwort, die die Kinder dann sehen: der Igel. Von den insgesamt 24 Fledermausarten, die in Bayern vorkommen, leben bei uns in der Region 21. Und alle sind völlig harmlos. Das Klischee des Blutsaugers erfüllt sich keinesfalls, denn nur zwei von insgesamt mehr als 1.000 Arten sind Blutlecker. Und selbst die leben nicht hier, sondern in den Tropen von Mittel- und Südamerika. Bei uns existieren ausnahmslos harmlose Insektenfresser. Sie ernähren sich von Käfern, Tag- und Nachtfaltern. „Warum fällt die Fledermaus nicht auf den Boden, wenn sie kopfüber schläft?“, frage ich Herrn Löfflmann. Hängt die Fledermaus beispielsweise an einem Ast, wird durch die Schwerkraft eine Sehne in ihrem Körper aktiviert, die das Tier davon abhält, zu Boden zu gleiten. Das kann man sich wie eine Art Reflex vorstellen, wie ein Haken, der automatisch ausgefahren wird und sich im Holz verhakt. © jokumaxx – stock.adobe.com
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