niederbayernTV Magazin

58 Die Rott-Quelle Im Rahmen einer knapp neun Kilometer langen Wanderung können alle drei Quellen vom Dorfplatz aus besucht werden. Die ehemalige Bürgermeisterin Maria Neudecker zeigt uns zuerst den Weg zur Rott-Quelle. „Die Rott ist einer der größten Flüsse Niederbayerns und läuft 108 Kilometer Richtung Neuhaus am Inn“, so Neudecker. „185 Meter ist das Gefälle, also der Höhenunterschied. Die Rott läuft von der Drei-QuellenGemeinde Wurmsham durch das Bäderdreieck und dann zur DreiFlüsse-Stadt Passau oder zur Mündung der Rott in den Inn in Neuhaus am Inn, und dann ist man schon in Österreich, in Schärding“, erklärt Maria Neudecker den Verlauf des Flusses. Bei der Rott-Quelle handelt es sich um eine sogenannte Sicker- oder Hangschichtquelle. Dieser Quellentyp ist sehr häufig. Im Tertiär-Hügelland tritt das Wasser großflächig aus und bildet meist einen Quellensumpf, im Untergrund wechseln sich durchlässige und undurchlässige Schichten ab. Über einer wasserstauenden Tonschicht gelangt das Grund- oder Schichtwasser durch den Untergrund und sickert an einem Hang an die Oberfläche. Bina- und Zellbach-Quelle Die Bina zählt als bedeutendstes Nebengewässer der Rott. Nach etwa 32 Kilometern Fließstrecke mündet sie unterhalb von Massing in die Rott. Der Zellbach verfügt über mehrere Quelläste. Nach der Vereinigung fließt der Zellbach nach Nord-Westen, bis er nach sieben Kilometern bei Velden in die Große Vils mundet. Beide Flüsse entspringen in Wurmsham auf einer Höhe von knapp 500 Metern über dem Meeresspiegel. Die Quellen unterscheiden sich vom Ursprung der Rott. „Die Binaquelle ist ein Weiher und die ZellbachQuelle ist ein größerer Weiher. Da gibt es immer mehr Zuläufe, auch ganz kleine durch den Wald, aber die Quellen, die ausgeschildert sind, das sind zwei Weiher“, erläutert Maria Neudecker die Zellbach- und Bina-Quelle. Sie selbst sitzt am liebsten auf dem kleinen Bänkchen an der Rott-Quelle, genießt die Natur und entspannt sich dort. Drei-Quellen-Lied „A kloana Ort mit am lustigen Nam‘, nennt sich Wurmsham, da bin i dahoam. In Niederbayern liegt des Dörferle drin, rundum sind Täler und Hügel noch grün“, heißt es im Drei-QuellenLied von der Wurmshamerin Thea Werner, das sie gemeinsam mit ihrer Musikgruppe „Freizeitmusi“ spielt und singt. Bevor sich das Lied gegen Ende seinen drei Namensgebern widmet, geht es in der zweiten Strophe zunächst um die Kapellen und Kirchen in der Gemeinde, einen schönen Plausch nach der Messe und das gute Essen bei den Wirten. „Es entspringen in der G’moa drei Quoin; Bina, Zellbach und Rott mia vazoin. Schönes Rottal, du bist mei Heimatort, do leb‘ i gern, geh nie wieder fort“, widmet sich das Lied in seiner dritten Strophe den Quellen. Gespielt wurde es bei unserem Besuch auf Zither, Akkordeon und Gitarre – ein schöner Ohrwurm, voller Stolz auf die eigene Heimat. Drei-Quellen-Laden Neben einem eigenen Lied über Rott, Zellbach und Bina zeigt sich die Freude über die Fluss-Ursprünge auch an dem ein oder anderen Geschäft in Wurmsham: Christine Kellermann führt seit 2019 den Drei-Quellen-Laden in Seifriedswörth. Sie bietet dort Bilder: © Alex_RU, grafxart – stock.adobe.com

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