62 – und somit hat jeder Gast während der 15-minütigen Pause wieder ein volles Glas vor sich stehen. Prost! Auf Runde zwei! Es geht um „Natürliche und übernatürliche Heilmittel“, um „Zaubereien, Geister, Hexen, Druden und arme Seelen“, aber auch um „Schwierige Zeiten“ und „Waidlerische Sprachlehre“, so vier der insgesamt sechs Programmpunkte im zweiten Akt. Wieder sind es hoch interessante Auszüge von Lebensabschnitten, die allesamt in einem Werk ihren Platz gefunden haben, im 178-seitigen Buch „Wer geht denn heet no boarfouß in d'Kircha?“ des studierten Volkskunde- und Sprachwissenschaftlers Sammy El-Samahi. Grundlage hierfür waren 30 Stunden Audiomaterial von Filmemacherin Anka Kirchner, die den gesamten Winter des Jahres 1981 bei „der Marl“ verbrachte. Heute, mehr als 40 Jahre später, ernten die Erzählungen großen Beifall im Dorfhaus Ganacker. Applaus für Simone Bartzick und Daniel Zacher, die nach mehr als zwei Stunden die kleine Empore verlassen. Da hat sich das Publikum doch gerne ein Stricherl mehr auf dem Bierdeckel machen lassen, das als monetäre Spende an die darbietenden Künstler geht. Verleger Dr. Norbert Stellner hat mir freundlicherweise ein Belegexemplar überreicht, das ich in die große Lostrommel geben darf. Wenn Sie sagen „Des Bouch wülli hom“, dann schreiben Sie mir doch bitte bis zum 15. Dezember 2023 eine Email mit dem Betreff „Waidlerin“ an: torsten.widua@mga.de 1 Hinterm himmelhohen Holzhaufen habe ich hundert Fasane husten hören. 2 Früher hat man Füße gehabt wie ein Stierhüter/Stierhirte. Da ist man ja ständig barfuß herumgelaufen, sodass der Dreck zwischen den Zehen durchgekommen ist. „Lass es bleiben!“, hat es geheißen. „Hau sie am Faschingstag um die Bettstatt, dann schälen sie sich von selbst.“ Das ganze Jahr braucht man sich nicht zu baden, wenn man an Fasching die Füße über Bettstatt haut. Das haben sie einem früher gesagt, wenn man schmutzige Fuße hatte." Bilder: ©Torsten Widua
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