niederbayernTV Magazin

8 Es war gegen 13:00 Uhr, als Herr Fischer und ich uns ein lauschiges Schattenplätzchen suchten. Ich hatte einen Tag zuvor 16 Karteikarten mit Stichworten beschriftet, sie gefaltet und in ein Eimerchen gegeben. Am Tag des Treffens bat ich den 52-Jährigen, zu jedem Schlagwort eine kleine Geschichte zu erzählen. Stichwort „Niederbayern“ „Niederbayern? Das ist ja gleich zu Beginn ein echter Volltreffer!“ „Weil?“, will ich von Herrn Fischer wissen. „Weil ich Niederbayern ausgesprochen gerne mag. Meine Karriere begann ja hier. Hier am Landestheater Landshut, mit Abstechern zu den Theatern in Straubing und Passau. Ich habe Land und Leute enorm zu schätzen gelernt. Besonders ist mir in Erinnerung geblieben: Das Kulturmobil, mit dem wir 2006 – oder war es 2007? – unterwegs waren. Ein rollendes Theater. Ein Lkw, mit dem wir an 30 Orten gespielt haben.“ Stichwort „So viel Cop steckt in mir“ Herr Fischer lacht herzerwärmend. „Also, wenn Sie mich das beruflich fragen, dann steckt so gut wie kein Polizist in mir. Allerdings ist meine polizeiliche Leidenschaft zu den Rosenheim Cops riesig. Seit fast 13 Jahren spiele ich nun die Rolle des Hauptkommissars Anton Stadler. Das Format an sich gibt es seit dem Jahr 2000, und bevor ich die Hauptrolle angeboten bekam und übernommen hatte, spielte ich schon zweimal mit, jeweils in einer Episodenrolle. Einmal war ich ein Tatverdächtiger – und einmal sogar der Täter! Das ist sehr häufig so, dass man als bayerischer Volksschauspieler auch in bayerischen Serien mitspielt. Aber dass ich die Hauptrolle bekam, das war Kommissar Zufall, um beim Thema Polizei zu bleiben. Der damalige Hauptdarsteller, der leider viel zu früh verstorbene Kollege Joseph Hannesschläger, fiel aus, und die Stelle als Anton Stadler wurde vakant.“ Stichwort „Humor“ „Privat oder beruflich?“, fragt mich Dieter Fischer. „Beides!“, erwidere ich. „Privat und beruflich ist Humor für mich sehr wichtig!“ „Und über wen können Sie herzhaft lachen?“, hake ich nach. „Ich kann auch gut und gerne mal über mich selber lachen. Das hört sich komisch an, aber wenn ich beispielsweise im Zug sitze und mir fällt spontan etwas Witziges ein, kann es schon passieren, dass ich lauthals loslache. Da guckt dann der ein oder andere schon mal mit skeptischem Blick zu mir. Aber ein Tag ohne Humor wäre für mich definitiv ein verlorener Tag.“ „Ist Kabarett Humor für Sie? Beispielsweise Monika Gruber?“, interessiere ich mich. von Torsten Widua Wie viele Interviews ich bereits geführt habe? Eine Anzahl, bestimmt im vierstelligen Bereich. Manche habe ich längst wieder vergessen, manche würde ich gerne vergessen – und manche werde ich ein Leben lang positiv in Erinnerung behalten. Wie das Gespräch, das ich im Spätsommer 2023 bei mir zuhause auf dem Bauernhof geführt habe. Ich habe mir nämlich einen ganz besonderen Gast eingeladen: den Schauspieler Dieter Fischer, bekannt aus „Die Rosenheim Cops“, „Der Komödienstadel“, „Der Kaiser von Schexing“ und vielen weiteren Erfolgsformaten. Als ich den gebürtigen Freisinger vorab am Telefon fragte, ob er Lust hätte, das Interview inklusive Kamerabegleitung bei mir im Garten zu machen, sagte er spontan freudig zu. Und aus einem 90 Minuten geplanten Treffen wurden: fünf Stunden. Und keine einzige Minute kam Langeweile auf.

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