Weihnachtsshopping 2023

13 Weihnachtsshopping 2023 Das Missgeschick des Bruder Kleophas Der „Grüner Daumen“-Autor Ludwig Schmidt erinnert sich an eine lustige Begebenheit Diese etwas lustige Begebenheit hat mir der Kapuzinerbruder Kleophas, den ich in Regensburg kennengelernt habe, erzählt. Er stammte ja aus unserer Heimatpfarrei Kollnburg. Vor einigen Jahren ist er gestorben. Als er in den 50er Jahren noch ganz jung in den Orden eintrat, musste er eine Probezeit, heißt Noviziat, im Kloster Laufen über sich ergehen lassen. Und da ist dies geschehen. Am Tag vor Heilig Abend Ein Malheur kann jedem passieren, doch gerade vor einem solchen hohen kirchlichen Festtag macht sich ein Teufelchen einen Spaß mit uns armseligen Christenmenschen. Es war der Tag vor dem Heiligen Abend, in der Klosterkirche wurde der Weihnachtsschmuck aufgelegt, neben dem Altar ein Christbaum aufgestellt und geschmückt. Zu diesem Zweck musste sich ein Mitbruder auf eine Staffelei begeben und Kerzen befestigen, Kugeln und Lametta darauf hängen. Bevor ich aber weiter erzähle, darf ich Sie, liebe Leser, darauf hinweisen, dass die Kapuziner im Winter einen dicken wollenen Habit, volkstümlich Kutte genannt, anhaben. Doch unser lieber Mitbruder schien ein sehr warmblütiger gewesen zu sein, er hatte nur eine kurze dünne Sporthose darunter an. Zuerst behängte er also den oberen Teil des Baumes. Um also zum unteren zu gelangen, musste er einige Stufen abwärts steigen. Und gerade da, erlaubte sich unser Teufelchen diesen gemeinen Spaß. Doch der Mönch war nicht der einzige Mensch im weiten Kirchenraum. Es war üblich, dass eine Anzahl von Frauen darin waren, aber nicht um zu beten, was ja ein guter Christenmensch eigentlich in der Kirche tun sollte, nein, um zu beobachten, ob er auch alles genau richtig macht. Beim Herabsteigen blieb der Saum des Habits an einem kleinen Ästchen hängen. Doch er bemerkte es nicht. Sprosse um Sprosse kam sein Körper nach unten, der Habit aber nicht, der blieb oben, aber nicht einmal da, bemerkte er sein Missgeschick. Ein Schrei erfüllt das Kirchenschiff Die Frauen schauten und schauten wie fasziniert zum Baum und hielten gespannt, wie es nun weiter gehen wird, den Atem an. O Schreck! Da kamen lange nackte Beine zum Vorschein. Die Frauen hielten diese enorme Nervenbelastung kaum noch aus, was könnte möglicherweise da noch zum Vorschein kommen? Eine hielt es nicht mehr aus: Ein herzerschüttender Schrei erfüllte das Kirchenschiff. Nun merkte auch der Klosterbruder, was geschehen war. -redEin Missgeschick passierte dem Klosterbruder. Foto: ccvision Das Weihnachtsschweinchen Eine Geschichte über kleine Freuden von Elfriede Michalik Meine schönste Erinnerung an Weihnachten oder besser an den Heiligen Abend liegt nun schon mehr als 50 Jahre zurück. Es war im Jahr 1958, und ich war ein vierjähriges Mädchen. Meine Eltern hatten kurz zuvor die Landwirtschaft aufgegeben, aber für meine Oma wurden noch einige Hühner und eine Sau gehalten, um die sie sich gerne kümmerte. Die Sau war vor einigen Monaten beim Eber gewesen und so kam es, dass sie einige Tage vor Weihnachten ferkelte. Ich war natürlich total begeistert von den kleinen Ferkeln und verließ sie nur noch zum Essen und Schlafen. Eines der Ferkel hatte es mir besonders angetan: Es war schwarzbraun gefleckt und sah eigentlich mehr nach einem Frischling aus. Plötzlich waren alle meine Weihnachtswünsche vergessen, ich hatte nur noch einen: Ich wünschte mir mein Lieblingsferkel zu Weihnachten. Allerdings haben Mama und Oma mir diesen Zahn ganz schnell gezogen. Die Ferkel waren nämlich schon an den Viehhändler verkauft und sollten nach Weihnachten abgeholt werden. Mir wurde das Herz schwer, aber ich wusste, dass ich die Entscheidung meiner Eltern zu respektieren hatte. Traurig schlich ich in den Stall. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, mich von „meinem“ Ferkel zu trennen. Und andere Weihnachtsgeschenke wollte ich schon gar nicht haben. Dann war es endlich so weit. Heiligabend stand vor der Tür. Am Nachmittag war ich mit meiner Mutter in der Kirche, und nachdem wir uns festlich angekleidet und zu Abend – damals wie heute: Kartoffelsalat und Würstchen – gegessen hatten, war endlich Bescherung. Ich packte so schöne Weihnachtsgeschenke aus – unter anderem eine Puppe, die Rollschuh laufen konnte, – dass ich meinen Kummer vollkommen vergaß und glücklich war. Aber es sollte noch besser kommen. Mein Vater hatte kurz zuvor das Wohnzimmer verlassen, weil er zur Toilette wollte. Das war ein längerer Gang, denn unser „Plumpsklo“ befand sich noch draußen auf dem Hof. Da klopfte es plötzlich laut an der Tür. Wir bekamen einen ordentlichen Schreck und riefen: „Herein!“ In der Türöffnung erschien der Weihnachtsmann (Hm, der hatte ja Papas Schlappen an!), aber nicht mit dem berühmten Sack, sondern mit einem zappelnden Etwas auf den Armen. Ich staunte nicht schlecht: Das war ja mein kleines Ferkel, ganz sauber und mit einer großen roten Schleife um den Hals. Vor Freude war ich sprachlos, aber nur so lange, bis der Weihnachtsmann das Ferkel losließ und es quiekend auf mich zulief. Just diesen Moment hat meine Mutter fotografiert, und dieses inzwischen leider verschollene Foto erinnerte mich viele Jahre an den ganz besonderen Heiligen Abend, den ich 1958 erleben durfte. -redEin Weihnachtsferkel an Heiligabend. Foto: ccvision

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