Traueranzeigen in der Tageszeitung

32 TRAUERVERSE Wer der Sonne entgegengeht, lässt die Schatten hinter sich. Wenn Du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es Dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Antoine de Saint-Exupéry Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, ist nicht tot, er ist nur fern. Tot ist nur, wer vergessen wird. Immanuel Kant Wie ein Blatt vom Baum fällt, so geht ein Leben aus der Welt. Nicht die Jahre in unserem Leben zählen, sondern das Leben in unseren Jahren. Die Sonne ruf ich an, das Meer, den Wind, Dir ihren hellsten Sonnentag zu schenken, den schönsten Traum auf Dich herabzusenken, weil Deine Nächte so voll Wolken sind. Weinet nicht, ich hab’s überwunden, ich bin erlöst von Schmerz und Pein; denkt gern zurück an mich in schönen Stunden, lasst mich in Gedanken bei Euch sein. Der Herr hat mich gnädig von meinem Leiden erlöst, darum trauert nicht meinetwegen, sondern freut euch für mich, denn ich bin im Licht des Herrn. Als die Kraft zu Ende ging, war es kein Sterben, es war Erlösung. Gekämpft, gehofft und doch verloren. Krankheit Weinet nicht, ich hab es überwunden, bin befreit von meiner Qual, doch lasset mich in stillen Stunden bei Euch sein so manches Mal. Was ich getan in meinem Leben, ich tat es nur für Euch. Weinet nicht, ihr meine Lieben, schwer war es für Euch und mich, Heilung war mir nicht beschieden, meine Kräfte reichten nicht, denn mein Leben war so schwer, tröstet Euch und weint nicht mehr. Weinet nicht an meinem Grabe, stört mich nicht in meiner Ruh, denkt was ich gelitten habe, eh ich schloss die Augen zu. Als die Kraft zu Ende ging, war’s kein Sterben, war’s Erlösung. Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen, ist doch voll Trauer unser Herz, Dich leiden sehen und nicht helfen können, war für uns der größte Schmerz. Zu Ende sind die Leidensstunden, Du schließt die müden Augen zu. Die schwere Zeit ist überwunden, wir gönnen Dir die ewige Ruh. Sie wär so gerne noch geblieben, doch Heilung war ihr nicht beschieden. Nun ruhe wohl, Du liebes Herz, Du hast den Frieden, wir den Schmerz. Du hast gesorgt, Du hast geschafft, bis Dir die Krankheit nahm die Kraft. Wie schmerzlich war’s, vor Dir zu stehen, dem Leiden hilflos zuzusehen. Das Schicksal setzte hart Dir zu, nun bist Du gegangen zur ewigen Ruh. Erlöst bist Du von allen Schmerzen, doch lebst Du weiter in unseren Herzen. Du warst so treu und herzensgut und musstest doch so lange leiden; doch jetzt ist’s Friede, Licht und Ruh, so schmerzlich auch das Scheiden. Im letzten Kampf Du unterlegen, gewiss ist Dir jetzt Gottes Segen, er wird Dich nehmen an der Hand und führen in sein Vaterland. Wenn die Kraft versiegt, die Sonne nicht mehr wärmt, dann ist der ewige Frieden eine Erlösung. Dein langes Leiden hat ein Ende, erlöst bist Du von dieser Qual, wir drücken Deine teuren Hände auf dieser Welt zum letzten Mal. Ruhe sanft nach ausgestand’nem Leiden, edle Tochter, Schwester, du! Und genieße die verdienten Freuden ungestört in ew’ger Himmelsruh. Ruhe sanft in kühler Erde, es quälen Dich nicht mehr Schmerz und Weh. So schlumm’re sanft und ohne Beschwerde, bis wir uns einstens wiederseh’n. Einschlafen dürfen, wenn man müde ist, und eine Last fallen lassen dürfen, die man lange getragen hat, das ist eine köstliche, wunderbare Sache. Hermann Hesse Kindstod/Tod von Jugendlichen Sein Kind zu Grabe tragen, es ist ein Schmerz, kaum zu ertragen. Das Herz ist schwer, viele Fragen offen, doch auf Antwort bracht man nicht zu hoffen. Wir werden unser Kind nie vergessen, es hat immer unser Herz besessen.

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