8 Kliniken & Fachärzte ANZEIGE Die Spinalkanalstenose der Lendenwirbelsäule Priv.-Doz. Dr. Jörn Ludwig, Wirbelsäulenspezialist sporthopaedicum Straubing Der Begriff Spinalkanalstenose (SKS) beschreibt eine anatomische Einengung des Wirbelkanals mit vermindertem Raum für Nerven und Gefäße. Die verschleißbedingte Spinalkanalstenose ist die häufigste, klinisch relevante Form und Thema dieses Artikels. Das aus einer Spinalkanalstenose entstehende klinische Syndrom ist die nervenbedingte Claudicatio (lat. Hinken) oder auch Claudicatio spinalis, die von der vasculären Claudicatio (Claudicatio intermittens) bei einer peripheren arteriellen Verschlußkrankheit unterschieden werden muss. Beide Formen werden im Volksmund auch als Schaufensterkrankheit bezeichnet. Die neurogene Claudicatio wird als „umschriebene, discoligamentäre (durch Bandscheiben und Bandstrukturen der Wirbelsäule bedingte) Einengung des Spinalkanals, verbunden mit Rückenschmerzen und belastungsabhängigen Symptomen in den Beinen (Claudicatio)“ beschrieben. Typischerweise verursacht die zentrale SKS den belastungsabhängigen (Gehen und Stehen) Rückenschmerz mit Beinausstrahlung ein-/oder beidseits. Die Beinbeschwerden werden in unterschiedlichem Ausmaß durch Hyp-/Parästhesien (Gefühlsabschwächung), Schwäche und Schweregefühl der Beine begleitet und führen zu einer verringerten Gehstrecke. Eine Symptomerleichterung kann durch Entlordosierung zumindest bei nicht ausgeprägter Einengung eintreten. Patienten erreichen diese Entlordosierung klassischerweise durch vorgeneigtes Gehen oder Sitzen mit vorgeneigtem Oberkörper. Längere Strecken werden daher häufig mit dem Fahrrad (in Vorneigung) absolviert, da es hier im Gegensatz zur vaskulären Claudicatio meist keine oder nur wenige Beschwerden gibt trotz ausgeprägter teils mehrstündiger Belastung. Das Stehen führt im Gegensatz zur Claudicatio intermittens (vasculär bedingte Claudicatio) zu keiner Erleichterung, da es beim längeren Stehen ebenfalls zu einer Lordosierung mit konsekutiven Beschwerden kommt. Im Einzelfall kann die Diagnose jedoch durch das stark wechselnde klinische Bild mit teilweise nur Rückenschmerzen, nur Schwäche, nur Hypästhesie und mannigfaltigen Mischformen erschwert sein. Auf Grund der Fülle an klinischen Symptomen und Kombinationen kann die Diagnose nicht alleine klinisch gestellt werden. Neben Anamnese und klinischer Untersuchung, stellt die bildgebende Diagnostik eine weitere wichtige Säule dar. Mittlerweile wird die MRT- Untersuchung ohne Kontrastmittel (KM) als „gold standard“ angesehen. Die konservative Therapie stellt bei der Claudicatio spinalis die primäre Therapie der Wahl dar. Es besteht allerdings bei frustraner konservativer Therapie in Abhängigkeit des Leidensdruckes und der Einschränkung der Aktivitäten des täglichen Lebens, welche bis zum Verlust der Selbstständigkeit führen können, eine relative Operationsindikation. Die konservative Therapie besteht in epiduralen Injektionen, die insbesondere im kurzen Verlauf (2 Wochen-6 Monate) eine Verringerung der Beschwerden erreichen können. Bei Patienten, mit Haltungs- und Belastungsabhängigen Beinschmerzen erscheint eine Physiotherapie sinnvoll , zur Aufrichtung des Beckens in eine Entlastungshaltung der Lendenwirbelsäule. Trotz der relativ geringen Beweislage eines Langzeiterfolges sowohl für medikamentöse Therapie, Physiotherapie, Orthesen und Injektionen sollte ein konservativer Therapieversuch bei fehlendem neurologischem Defizit oder immobilisierender Schmerzen unter begleitender Erfolgskontrolle zunächst versucht werden. Bei den operativen Verfahren ist die die facettengelenksschonende Dekompression die Methode der Wahl zur Beseitigung der spinalen Stenose. Der Behandlungseffekt bleibt auch mittelfristig (> 8 Jahre) erhalten. Die operative Dekompression ist auch bei mehretagigen Stenosen effektiv. Als Alternative zur Laminektomie stehen inzwischen die bilaterale Laminotomie und die unilaterale Laminotomie mit bilateraler Dekompression (i.e. Undercutting) als mittellinienstruktur-sparende Dekompressionsverfahren zur Verfügung. Diese scheinen der Laminektomie bzgl. Symptombesserung tendenziell überlegen zu sein und verringern das Risiko von postoperativen Rückenschmerzen und Instabilität. Bei der operativen Behandlung der lumbalen Spinalkanalstenose sollte der routinemäßige Einsatz von Fusionstechniken (Versteifungstechniken) zusätzlich zur Dekompression nicht erfolgen. Beim Vorliegen von klinischen und radiologischen Instabilitätszeichen sollte eine zusätzliche Stabilisierung erfolgen. > KNIE > WIRBELSÄULE > SCHULTER > HÜFTE > ELLENBOGEN > HAND > FUSS > SPRUNGGELENK Wir fürSie Überörtliche Berufsausübungsgemeinschaft MVZ sporthopaedicum straubing, regensburg Standort Straubing|Bahnhofplatz 27|94315 Straubing Tel. 09421 - 99 57 0 | www.sporthopaedicum.de 18 Fachärzte 8 Fachbereiche Maßgeschneiderte Therapie Das Nierenkrebszentrum am Klinikum Straubing Nierenkrebs ist die dritthäufigste der urologischen Krebsarten und kommt deutlich seltener als beispielsweise der Prostatakrebs vor. Seine Behandlung ist jedoch nicht weniger anspruchsvoll. Deshalb ist es besonders wichtig, Expertenwissen zu bündeln und so die bestmögliche Therapie für Betroffene zu bieten. Am Klinikum St. Elisabeth Straubing gibt es seit 2020 ein von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziertes Nierenkrebszentrum. Zusammen mit dem seit 15 Jahren zertifizierten Prostatakarzinomzentrum, ist Straubing eine der wenigen Kliniken in Deutschland, die sich nach der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziertes Uroonkologisches Zentrum nennen darf. Komplexe Anforderungen ganzheitlicher Krebstherapie Privatdozent Dr. Christian Gilfrich ist Chefarzt der Klinik für Urologie und leitet das Uroonkologische Zentrum in Straubing. Er erklärt: „Die Krebstherapie wird immer besser und individueller, dadurch aber auch immer komplexer. Gerade beim Nierenkrebs hat sich in den letzten Jahren viel getan. Während man bei kleineren Nierentumoren entweder eine minimal-invasive, nierenerhaltende Operation oder gar nur eine engmaschige Kontrolle, eine sogenannte aktive Überwachung, durchführen kann, bietet sich im Stadium mit Fernabsiedlungen, so genannten Metastasen, inzwischen auch eine große Zahl von medikamentösen Therapiealternativen an.“ Diese Komplexität erfordere die Koordination trum am Klinikum Straubing vom Gesundheitsmagazin Focus jährlich als Top Nationaler Krankenhausbereich ausgezeichnet. Chefarzt Dr. Gilfrich ist außerdem Vorreiter im Bereich der roboterassistierten Chirurgie und für 2024 zum Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für roboterassistierte Urologie gewählt worden. Er ist auf diesem Gebiet international als Ausbildungsoperateur tätig und hat zahlreiche wissenschaftliche Publikationen veröffentlicht. Unter Dr. Gilfrichs Präsidentschaft wird im November 2024 der Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für roboterassistierte Urologie in der FraunhoferHalle ausgerichtet. Dort treffen sich nationale und internationale Experten, um sich in wissenschaftlicher Qualität über ihre Erfahrungen auf dem Gebiet der roboterassistierten urologischen Chirurgie auszutauschen. i Weitere Informationen: www.klinikum-straubing.de von immer vielschichtigeren organisatorischen Abläufen und eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit, um eine effektive, zügige, moderne und damit zuletzt auch möglichst wenig belastende Krebstherapie für die Patienten zu ermöglichen. Strenge Richtlinien und Qualitätsindikatoren Ein DKG-Zertifikat für Krebszentren setzt strenge Richtlinien und Qualitätsindikatoren voraus. Die Klinik für Urologie konnte die für Nierenkrebszentren geforderte hohe Qualität hinsichtlich Tumorkonferenzen, Ausstattung und Therapieformen nachweisen und die nötigen Fallzahlen und Teilnahmen an Studien belegen. Diesen hohen Qualitätsanforderungen konnten bisher nur wenige, meist universitäre Häuser im deutschsprachigen Raum gerecht werden. Dr. Gilfrich sieht darin einen großen Vorteil für die Betroffenen: „Die Urologische Klinik ist sehr froh, in enger Zusammenarbeit mit der Onkologie, bei urologischen Tumorerkrankungen die modernste und aktuell beste Therapie anbieten zu können. Unsere Patienten können auf ein sehr kompetentes, interdisziplinäres Team für alle Aspekte der Erkrankung vertrauen.“ Ausgezeichnet und zukunftsweisend Auch Patienten mit einer Prostatakrebsdiagnose bietet das Uroonkologische Zentrum im Klinikum Straubing die bestmögliche Behandlung. Seit dem Jahr 2012 wurde das ProstatakarzinomzenPrivatdozent Dr. Christian Gilfrich Foto: Johannes Lehner Optimal vorbereitet Mit herz:bewegt zum Herzogstadtlauf Straubing Die renommierte Praxis für Kardiologie und Sportmedizin herz:bewegt bietet spezielle Trainingsprogramme für den Herzogstadtlauf in Straubing an. Diese Programme sind das Resultat der jüngsten Erweiterung des Teams um Diplom-Sportwissenschaftlerin Johanna Schubach, die bereits beachtliche Erfolge in der Trainingsbetreuung professioneller Athleten vorweisen kann. Ziel des neuen Trainingsangebots ist es, sowohl ungeübte Läufer als auch erfahrene Marathon-Teilnehmer auf den anstehenden „10 km-Lauf“ beziehungsweise den Halbmarathon vorzubereiten. Für Einsteiger und Fortgeschrittene Dabei liegt der Fokus auf einer individuell angepassten Trainingsmethode, die auf die speziellen Bedürfnisse und das Leistungsniveau jedes Einzelnen abgestimmt ist. Für Einsteiger wird ein sorgfältig strukturierter Laufplan für den ersten Dauerlauf über einen Kilometer angeboten. Dieser Plan legt besonderen Wert auf einen sanften Einstieg, schrittweise Steigerung der Belastung und das Einbeziehen von Kraft- und Mobilisationstraining. Fortgeschrittene Läufer, die sich auf die zehn Kilometer oder den Halbmarathon vorbereiten, erhalten ein differenziertes Trainingskonzept, das Grundlagentraining, Intervallläufe und Ernährungstipps umfasst. Eine mögliche Zusatzleistung ist die Leistungsdiagnostik, die von Johanna Schubach durchgeführt wird. Diese Diagnostik ermöglicht eine präzise Bestimmung der individuellen Trainingsbereiche und trägt maßgeblich dazu bei, das Training effektiv zu gestalten. Zusätzlich bietet herz:bewegt Beratungen zur Sporternährung an, um sicherzustellen, dass die Teilnehmer optimal versorgt sind. Langfristige Erfolge und Gesundheit Dr. Martin Klügl, Sportkardiologe bei herz:bewegt, betont die Bedeutung eines strukturierten Trainingsplans: „Regelmäßiges und gut strukturiertes Training ist der Schlüssel zu langfristigen Erfolgen und zur Erhaltung der Gesundheit. Unsere Programme sind darauf ausgerichtet, sowohl die körperliche Leistungsfähigkeit zu steigern, als auch das Risiko von Verletzungen und Überlastung zu minimieren.“ i Weitere Informationen: www.kardiologie-herzbewegt.de Diplom-Sportwissenschaftlerin Johanna Schubach Fotos: simongehr Modernste Geräte unterstützen bei der Leistungsdiagnostik. EISEN UND ZINK FÜR DAS IMMUNSYSTEM Auch wenn wir nicht jede Erkältung umschiffen können: Der Immunabwehr können wir helfen. Zum Beispiel, indem wir viel trinken. Denn das hält laut Sportwissenschaftler Prof. Ingo Froböse die Schleimhäute im Nasen-Rachen-Raum feucht, wodurch es Krankheitserreger schwerer haben. Pro Kilogramm Körpergewicht sollte man rund 30 Milliliter Flüssigkeit am Tag trinken. Wer 70 Kilogramm wiegt, trinkt also mindestens 2,1 Liter am Tag. Auch wichtig: eine ausgewogene Ernährung. Froböse zufolge sind besonders die Mikronährstoffen Eisen und Zink wichtig. Unser Körper braucht sie, damit die T-Zellen – also die Zellen, die Viren im Körper aufspüren – gut arbeiten können. Eisen und Zink stecken zum Beispiel in Hafer, Linsen, Sesamsamen oder Kürbiskernen. (dpa/tmn)
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