16 Perspektiven Mit technischem Know-how aktiven Umweltschutz leisten Colin Kolkossok ist Auszubildender zur Fachkraft für Abwassertechnik bei der Straubinger Stadtentwässerung und Straßenreinigung Colin Kolkossok hatte schon immer ein Interesse an Technik. In der Schule waren Mathematik, Chemie und Biologie seine starken Fächer. Deshalb hat sich der 18-Jährige entschieden, nach dem Quali eine Ausbildung in einem technischen Beruf zu machen. Bei einem Praktikum bei der Straubinger Stadtentwässerung und Straßenreinigung (SER), einem Eigenbetrieb der Stadt Straubing, hat er sich kundig gemacht über den Beruf des Abwassertechnikers. Seit Herbst vergangenen Jahres ist Kolkossok nun Auszubildender zur Fachkraft für Abwassertechnik. Sein Einsatzgebiet ist die Kläranlage. „Morgens um 7 Uhr beginnt meine Schicht. Ich arbeite pro Tag achteinhalb Stunden und meine Lehrzeit dauert drei Jahre“, erzählt der junge Mann. Die erste Aufgabe des Tages besteht darin bei einem „Kontrollgang“ über die Anlage „nach dem Rechten zu sehen“. Dazu begleitet er erfahrene Kollegen. Maschinen müssen gewartet und Schmierstoffe aufgetragen werden. Auch Analysen im Labor werden vorgenommen. Gut, wenn man dann keine Berührungsängste mit chemischen Prozessen hat. Während der Ausbildung kann auch die Zusatzqualifikation Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten erworben werden. Hier ist Handarbeit gefragt. Aber nicht nur: „Der Beruf hat sich seit meiner Ausbildung stark gewandelt“, betont Kolkossoks Ausbilder Martin Bergner. Auch er hat seine Lehrzeit in der Kläranlage in Straubing verbracht. Einen guten Teil der Arbeit verrichtet eine Fachkraft für Abwassertechnik heute auf digitalem Weg. Am Tablet werden Prozesse gesteuert. Die Schnittstelle zur EDV ist groß. „Dabei wird Colin ein Allrounder“, sagt Bergner. Eine Fachkraft für Abwassertechnik muss – wenn nötig – zum Beispiel in kleineren Kläranlagen alle Tätigkeiten verrichten können, die zum Betrieb notwendig sind. Abwasser in der Landwirtschaft nachgedacht.“ Wasser ist ein kostbares Gut und der Klimawandel schreitet fort. Die Kläranlage in Straubing ist ein Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Für das Straubinger Modell wurde sogar der Bayerische Abwasser-Innovationspreis verliehen. Darauf ist man stolz und will dies so den Auszubildenden mit auf den Weg geben. Ein Umweltberuf mit Zukunft Colin Kolkossok hat also einen Beruf mit Zukunft. Er setzt sein Gespür für Technik ein, um die Welt sauberer zu machen und aktiven Umwelt- und Gewässerschutz zu betreiben. Wer mehr über die Arbeit der SER wissen will, kann dies zum Beispiel auf der Ostbayernschau. Dort haben die Spezialisten einen Stand. Wer sich für den Beruf des Abwassertechnikers interessiert, kann dort mehr erfahren oder direkt die SER kontaktieren. Doris Emmer i Der Beruf Fachkraft für Abwassertechnik wird ab dem Ausbildungsjahr 2024/2025 umbenannt in Umwelttechnologe für Abwasserbewirtschaftung. Eine zweite Ausbildungsmöglichkeit bei der SER ist die zur Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice. Die neue Berufsbezeichnung hierfür ist dann Umwelttechnologe für Rohrleitungen und Industrienetze. Zusammen mit den Namen ändern sich auch die Ausbildungsinhalte. Die dreijährige Ausbildung gliedert sich bisher in 15 Monate berufsübergreifende Grundlagen (Wasser, Abwasser und Abfall). In der restlichen Ausbildungszeit geht es dann um fachbezogene Themen. Mit der neuen Bezeichnung verkürzt sich der allgemeine Teil auf zwölf Monate und ermöglicht so eine Verlängerung und Vertiefung der fachbezogenen Inhalte. dung passt sich dem Wandel der Technologien und den Materialien stetig an“, sagt Ausbilder Bergner. „Die Technisierung schreitet fort“, meint er. Wer sich darauf einlässt, hat Spaß an der Tätigkeit. Dabei ist das Berufsbild bei Weitem nicht allein auf Männer festgelegt. „Wir hatten auch schon eine Auszubildende.“ Diese habe tolle Arbeit geleistet, lobt Bergner. Sie arbeite immer noch in der Branche, ist allerdings aus Straubing weggezogen. Und eine Fachkraft für Abwassertechnik leistet einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz. Das Wasser aus den Straubinger Kanälen wird nämlich so aufbereitet, dass es bedenkenlos in die Donau abgelassen werden kann. „Im Zuge des Nachhaltigkeitsgedankens wird zum Beispiel auch über die Wiederverwendung von besonders gereinigtem Wasser geschmissen, sondern Schritt für Schritt an diese Aufgabe herangeführt. Alle fünf Wochen kommt man dran.“ Doch durch die Technisierung stelle dies kein großes Problem dar. Viele Störungen können auf digitalem Weg gelöst werden. Erfolgreich den Weg zum Gesellen gemeistert Kolkossoks Kollege Manuel Förster hat die Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik bereits erfolgreich gemeistert und ist überzeugt von seinem Beruf. „Mein Vater arbeitet in der Kläranlage in Wörth.“ So kam der 23-jährige Geselle schon früh mit dem Berufsbild in Berührung. Doch auch seit seiner Ausbildung hat der Beruf sich gewandelt. „Die AusbilSchulunterricht hat Kolkossok in Blockform in Lauingen. Etwa einmal im Monat verbringt er dort eine Woche und erhält das theoretische Rüstzeug für seinen Beruf. „Wir haben hier zum Beispiel die Fächer Maschinen- und Gerätetechnik, Chemie und Arbeitsschutz. Auch Deutsch, Religion und Sozialkunde wird unterrichtet. Auf die Frage, ob der Beruf den Einsatz im Schichtdienst erfordert, erklärt Ausbilder Martin Bergner, dass dies nicht mehr nötig sei in der modernen Arbeitswelt. Vieles läuft automatisch. Sollte eine Störung auftreten, gibt es einen Bereitschaftsdienst für die Kläranlage. Fünf Zweierteams teilen sich diesen. „Wir sind ein Team. Eigentlich wird schon nach der Ausbildung erwartet, dass man Bereitschaftsdienst übernimmt.“ Man wird aber nicht ins kalte Von links: Ausbilder Martin Bergner, Abwasserfachkraft Manuel Förster und Azubi Colin Kolkossok leisten einen großen Beitrag für den Gewässerschutz mit ihrer Arbeit in der Straubinger Kläranlage. Foto: Doris Emmer Deine Pflegeausbildung mit Herz und Verstand Pflegedirektion Bereichsleitung Silvia Huber-Stickl Mussinanstraße 8 94327 Bogen Tel. 09422 822-568 pflegedirektion@klinik-bogen.de Pflegedirektion Bereichsleitung Andreas Schneider Krankenhausstraße 6 84066 Mallersdorf-Pfaffenberg Tel. 08772 981-389 pflegedirektion@klinik-mallersdorf.de Ausbildungen für alle Schulabschlüsse von Mittelschule bis Abitur • Vergütung nach Tarifvertrag für Auszubildende im öffentlichen Dienst, zusätzliche Prämien • betriebliche Gesundheitsförderung, z. B. 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