Perspektiven

6 Perspektiven Er muss ganz genau hinhören Victor Bullok ist Tontechniker und Inhaber des Woodshed Studios Der Weg von Victor Bullok wurde ihm nahezu in die Wiege gelegt. Nicht etwa, weil ihm von seinen Eltern etwas aufgezwungen wurde. Sein Vater war Musiker, sein älterer Bruder hörte Metal. Als Bullok im zarten Alter von vier Jahren zum ersten Mal diese Musik hörte, war er sofort angefixt. Heute verdient er sein Geld als Tontechniker und Musiker. Nur auf eines dieser beiden Standbeine zu setzen, wäre ihm allerdings zu riskant gewesen. Tatsächlich geht bei ihm beides Hand in Hand. Der Tontechniker profitiert vom Musiker und umgekehrt. Denn in der Metal-Szene hat sich Victor Bullok längst als Gitarrist einen Namen gemacht. Hauptsächlich durch die Bands Triptykon und Dark Fortress. Für letztgenannte Band wagte er auch seine ersten Schritte als Tontechniker. Damals noch mit einigem geliehenem Equipment und Laptop. Der Erfolg sollte ihm Recht geben. Denn die beiden von ihm produzierten Alben fanden in der BlackMetal-Szene großen Anklang. Zuvor hatte sich Bullok das theoretische Wissen angeeignet. Auf einer Privatschule in München, dem SAE (Sound Audio Engineering). Dort lernte er innerhalb von 18 Monaten nicht nur theoretisches Grundwissen, sondern sammelte vor allem auch erste Praxiserfahrungen im Tonstudio. „Ich hatte zwar Abitur, aber damals reichte meines Wissens auch schon die Mittlere Reife, um aufs SAE gehen zu können“, erinnert sich Bullok. Voraussetzung war lediglich eine Aufnahmeprüfung, in der Grundwissen zu Musikverständnis und E-Technik abgefragt wurden. Laut Bullok sei diese Prüfung zwar relativ leicht gewesen, trotzdem hatte es die 18-monatige Ausbildung in sich. Nicht nur inhaltlich, sondern auch finanziell. „Damals musste ich dafür etwa 14000 D-Mark zahlen. Heute ist es bestimmt deutlich teurer.“ Für den heute 42-Jährigen damals trotzdem der richtige Schritt. Er jobbte nebenbei, denn am SAE hat man während tarren, dann der Synthesizer und zum Schluss der Gesang. Beim Abmischen der Aufnahme kann der Tontechniker schließlich den eigentlichen Klang des jeweiligen Albums bestimmen. Theoretisch kann man dabei sogar schrägen Sängern treffsicheres Singen garantieren, indem man die falschen Töne anpasst. Davon rät Bullok aber ab. „Spätestens bei Live-Auftritten fliegt so ein Schwindel ja ohnehin auf. Das möchte sich wohl jeder Sänger ersparen.“ Und was hat es mit dem sogenannten Mastering auf sich? Dieser letzte Arbeitsprozess ist nach dem Abmischen des Albums der Feinschliff für jede Produktion. Dadurch kann der Tontechniker gewährleisten, dass sich das Album überall in identischer Qualität anhören lässt – egal, ob auf der heimischen Stereoanlage oder im Auto. Es werden also Lautstärkepegel final angepasst. Mittlerweile Aufträge aus aller Welt Tontechniker und Musiker: Für den Freiberufler Victor Bullok ein rentables Geschäft. Mittlerweile bekommt er Aufträge aus aller Welt. Sogar aus Saudi-Arabien und Australien. Hauptsächlich im Metal-Genre. Doch auch andere Musikrichtungen reizen ihn als Tontechniker. Bullok: „Man sollte da auf jeden Fall sehr offen sein. Ich finde es interessant, auch andere Genres zu produzieren.“ Das kann dann auch von Jazz bis sogar Hip Hop reichen. Wobei letztgenanntes Genre nicht zu den Favoriten von Victor Bullok zählt: „Wenn man ein Album produziert, ist es essenziell, dass man von Anfang an versucht, die Idee des Musikers zu verstehen.“ Und dafür ist es von Vorteil, sich zumindest ein Stück weit mit der jeweiligen Musik identifizieren zu können. Der wichtigste Tipp, den Bullok Anfängern jedoch mit auf den Weg geben kann: „Man sollte unbedingt Musikverständnis mitbringen und im Idealfall schon mal selbst Musik gemacht haben. Wer lediglich gerne Musik hört, hat es schwer.“ Matthias Jell Bullok ein Geschäftsmodell entwickelt. Sämtliche Schlagzeug-Aufnahmen werden zwar von ihm gemacht, allerdings in einem externen Tonstudio: dem Q7 Studio in Inning am Holz. Die Idee dahinter ist ganz einfach, wie Bullok erklärt: „Dadurch spare ich mir im Woodshed Studio hohe Kosten. Denn für die Schlagzeug-Aufnahmen braucht man nicht nur einen großen Aufnahmeraum, sondern es verursacht auch höhere Kosten.“ Für die Bands, die bei ihm aufnehmen, übrigens kein Nachteil. Denn die Preise für die Schlagzeug-Aufnahmen sind bei Bullok im Preis mit inbegriffen. Aufnahmen werden ohnehin generell im sogenannten Overdub-Verfahren durchgeführt. Das bedeutet, dass alle Instrumente nacheinander aufgenommen werden: erst das Schlagzeug, dann die GiTonstudio in Hamburg. „Dort habe ich relativ schnell die Produktionen alleine gemacht, bekam aber nach wie vor nur das Gehalt eines Praktikanten“, erinnert sich Bullok amüsiert an diese Zeit. Für ihn aber wichtige Erfahrungen, die seinen weiteren beruflichen Weg ebneten. Ende 2007 wagte er schließlich den Sprung ins kalte Wasser und beschloss, sein eigenes Tonstudio aufzubauen. Fündig wurde er 2008 in Furth bei Landshut, wo er seitdem das Woodshed Tonstudio betreibt. Ein Schritt, der sich auszahlen sollte. Denn durch seinen Bekanntheitsgrad als Musiker mangelte es ihm von Anfang an nicht an Aufträgen. In seinem Studio kann man Musik nicht nur aufnehmen, sondern auch abmischen und mastern lassen. Um dabei Kosten sparen zu können, hat der Teilzeit-Ausbildung lediglich zwei Tage pro Woche Anwesenheitspflicht. Zeitlich war es also schaffbar. Ein weiterer Vorteil: Im Gegensatz zu einem Studium zum Tontechniker oder Tonmeister an einer Universität, steht an der Privatschule die Praxis klar im Vordergrund. Und „learning by doing“ ist bekanntlich nach wie vor die beste Schule des Lebens. Praktikum in einem Tonstudio als wichtige Erfahrung Nach der Ausbildung musste sich Bullok seine Sporen erstmal verdienen. Zum einen über Eigenproduktionen wie die genannten Dark Fortress-Alben. Zum anderen absolvierte er aber auch mehrere Monate lang ein Praktikum im Tornado Tontechniker Victor Bullok ist Musiker und Inhaber des Woodshed Studios. Foto: Markus Laasko Personal schnitzen können auch wir nicht. Arbeitgeber aufgepasst! Das Werkzeug für Ihre Mitarbeitersuche bereitstellen, schon. Jetzt Möglichkeiten für Ihr Unternehmen auf jobs.idowa.deentdecken. JA! Im #teamraedlinger warten abwechslungsreiche Ausbildungsberufe und spannende Jobs auf dich. Wir fühlen uns weltweit dahoam und sind gleichzeitig eng mit der Region Cham verbunden. Dir geht es genauso und du bist bereit für eine neue Herausforderung? SAG JA ZUM #TEAMRAEDLINGER! Kammerdorfer Straße 16| 93413 Cham www.werner-raedlinger-gruppe.de Werner Rädlinger Gruppe werner.raedlinger.gruppe International oder dahoam? 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