PS: DEIN AUTO 4 ps.idowa.de 5 Das Comeback der Mopedautos Von der Isetta bis zum Rocks-e: Die neue Ära der Jugendmobilität – Fragen zur Sicherheit bleiben Endlich vom Fahrservice der Eltern unabhängig und selbst mobil sein – dieser Traum wird für immer mehr Jugendliche Realität. Wenn auch nur mit 45 Kilometern pro Stunde. Denn schneller fahren ihre kleinen Mopedautos nämlich nicht. Einen regelrechten Hype haben sie dennoch ausgelöst. Ganz entgegen der weitverbreiteten Meinung, diese kleinen Autos mit der „45er“-Plakette seien Wagen für ältere Menschen. Diese Mopedautos, auch gerne als „45-km/h-Autos“ bezeichnet, sind zwar klein, aber es scheint, als ob sich Geschichte doch wiederholt. Denn vor fast siebzig Jahren gab es schon einmal einen derartigen Kleinwagen: die legendäre BMW Isetta. Sie diente gar in einem Fall als Fluchtauto aus der DDR. Und verhalf in der Nachkriegszeit vielen zur Mobilität. Gesetzesänderung bedingt neue Ära Dennoch waren diese Kleinwagen genauso schnell wieder aus der Öffentlichkeit verschwunden, wie sie Mitte der 1950er Jahre auf den Markt drängten. Ob es an möglichen Sicherheitsbedenken lag? Diese begleiten die Art der Kleinwagen auch heute noch. Autos wie der Rocks-e von Opel, der Twizy von Renault sowie der beliebte Hersteller Aixam sorgen inzwischen für ein kleines Revival auf den Straßen. Besonders im ländlichen Raum sieht man diese Kleinfahrzeuge geballt auf den Schulparkplätzen. Auch der Straubinger Fahrlehrer Stefan Sittl erkennt bei den Mopedautos Vor- und Nachteile. Der Ausbilder sieht eine Gesetzesänderung aus dem Jahr 2021 als ausschlaggebend an. Das Fahren der Autos ist seitdem bereits ab 15 Jahren mit einem Führerschein der Klasse AM möglich. Das Mopedauto ermöglicht den Jugendlichen früh ein gewisses Maß an Mobilität und Unabhängigkeit: „Für die jungen Leute ist es natürlich schön, wenn sie einfach sagen können, ich fahre jetzt mal zu meinem Freund oder zum Sportverein“, sagt Sittl. Mit dem Roller gibt es zwar eine Alternative, aber das Auto mit Dach bietet mehr Luxus, wie auch Sittl lachend kommentiert: „Da bleibt man halt trocken.“ Gerade wenn es kalt ist, lässt sich das Auto beheizen, und einen Helm muss man auch nicht tragen. Die Sicherheit auf dem Prüfstand Dennoch ist für den Experten eines klar: Die Mopedautos sollten auf keinen Fall mit einem PKW verglichen werden. Das zeigen auch Crashtests des ADAC, in welchen die Kleinwagen aufgrund ihrer kleinen Knautschzone nicht gut abschneiden. Diese Leichtmobile unterliegen dabei keinen gesetzlichen Sicherheitsanforderungen. Andererseits liefern beispielsweise die Gurte ein höheres Maß an Sicherheit als der Roller. Auch eine TÜV-Hauptuntersuchung ist nicht notwendig. Womit auch die Kfz-Steuer entfällt und lediglich ein Versicherungskennzeichen erforderlich ist. Ein weiterer Pluspunkt der Mopedautos: Sie sind umweltfreundlich. Mit ihren sparsamen Motoren und geringem Kraftstoffverbrauch tragen sie dazu bei, die Umweltbelastung zu reduzieren. Wichtige Fragen für die Zukunft bleiben Nicht nur für den Fahrer des Mopedautos, sondern auch für Fahrlehrer wie Sittl bleiben jedoch Fragen, die geklärt werden müssen. Denn wie lässt sich zukünftig die Fahrausbildung zum Führerschein der Klassen AM und A1 umsetzen, wenn sich der Mopedauto-Trend verfestigt und immer mehr junge Leute mit dem Kleinwagen unterwegs sind? Sittl sieht hier zwei Möglichkeiten: über Funk wie beim Roller oder doch mit einem Fahrlehrer im Auto, der über Doppelpedale eingreifen kann. Eines ist für den Fahrlehrer jedoch klar: „Grundsätzlich ist es keinesfalls ideal, den Führerschein auf zwei Rädern zu machen und später dann ein Auto zu fahren.“ Ein bis zwei zusätzliche Fahrstunden mit dem jeweiligen Mopedauto des Fahrschülers könnten in diesem Fall Abhilfe schaffen. Maximilian Pleier Fahrlehrer Stefan Sittl erklärt Fakten zum Thema Mopedautos. Foto: de Sieht man immer öfter im Straßenverkehr: die 45-km/h-Plakette am Heck eines Mopedautos. Foto: Auto-Medienportal.net Freie Fahrt ab 15 Jahren Realschüler Julian Morasch besitzt ein Mopedauto Realschüler Julian Morasch aus dem Landkreis Cham hat mit 15 Jahren ein Mopedauto bekommen. Da er am Rande eines kleinen Dorfes lebt, ist er auf eine Transportmöglichkeit in die Stadt angewiesen. Der Bus fährt nur einmal am Tag nach Waldmünchen, wo der Jugendliche zur Schule geht. Der Weg zur Bushaltestelle ist weit vom Haus der Moraschs und führt entlang einer Hauptstraße ohne Bürgersteig. Julians Fahrgelegenheit war früher das „Elterntaxi“. Nun ist er unabhängig davon. Wenn er mit dem Mopedauto zur Schule fährt, stehen zahlreiche weitere davon auf dem angrenzenden Parkplatz. Von Julians Mitschülern haben viele einen solchen Zweisitzer. Außerdem nutzt der Teenager den Wagen für Fahrten zu Vereinsabenden, zum Einkaufen und für Besuche. „Bevor ich mein Auto hatte, bin ich öfters mit Freunden mitgefahren“, sagt der Jugendliche. Er bekam so einen Eindruck vom Fahrgefühl in den Miniautos. Nachholbedarf an Aktivitäten Durch die Corona-Pandemie haben junge Menschen in Julians Alter lange Zeit auf gemeinsame Aktivitäten verzichten müssen. Nun ist der verständliche Wunsch da, möglichst viel miteinander zu unternehmen. Und da wäre ein Moped bei den strengen Wintern auf dem Land nicht so gut geeignet wie das Auto. Julian setzt sich mit dem Thema Sicherheit durchaus auseinander. „Es gibt auch schon Mopedautos mit Airbag“, erzählt der technisch versierte Jugendliche. „Natürlich ist es auf jeden Fall wichtig, vorsichtig zu fahren. Wenn ich zum Beispiel merke, dass mich ein anderes Auto überholen will, fahre ich näher an den Fahrbahnrand.“ Julian ermöglicht dadurch den Überholenden bessere Sicht. Schlechte Erfahrungen mit Dränglern hat er bisher nicht gemacht. Die „Kleinen“ haben eine große Reichweite Die weiteste Strecke, die der Schüler an einem Tag mit seinem Auto gefahren ist, war rund 200 Kilometer. „Mit einer Tankfüllung komme ich ungefähr 400 Kilometer weit.“ Sein Leichtgewicht verbraucht wenig Diesel. Mopedautos gibt es aber auch mit Elektroantrieb. „Ein E-Auto ist für mich aber nicht in Frage gekommen. Wenn ich damit in die Kreisstadt gefahren wäre, dann wäre ich unter Umständen ohne aufzuladen nicht mehr bis nach Hause gekommen.“ Die Landschaft im Landkreis Cham ist hügelig und die Winter meist sehr kalt. Das zehrt an den Batterien von E-Autos. Julians Traum ist es, bald einmal mit dem Auto und Freunden in einen Kurzurlaub zu starten. Mobil ist er ja jetzt. Doris Emmer Julian Morasch in seinem Mopedauto Foto: Morasch Auto Bierschneider GmbH Chamer Straße 130, 94315 Straubing, T 09421 51028-0 info.straubing@bierschneider.de, www.bierschneider.de IHR ŠKODA PARTNER IN STRAUBING! 5.000 Fahrzeugangebote unter www.bierschneider.de · Schadensgutachten / Unfallgutachten · Kfz-Kasko- und Haftpflichtschäden · Kurzgutachten / Kostenvoranschlag · Wertgutachten / Fahrzeugbewertungen · Prüfung von Lackschäden · Vorschadenuntersuchungen · Nutzungsausfall- und Wertminderungsberechnungen · Beweissicherungsgutachten · Technische Gutachten · Oldtimer-Gutachten Goldbachstraße 35 · 84088 Neufahrn i. 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