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48 In Anführungszeichen? „Ja, denn: Ob tatsächlich eine Heirat stattfand damals, ist nicht belegt. Im Stück allerdings beziehen wir zu dieser Thematik eine klare Haltung. Um diese herauszufinden, muss man es sich natürlich anschauen. Auch was die Einstellung von Herzog Ernst angeht. Klar, ihm war gewiss bewusst, dass es ohne eine standesgemäße Heirat keine rechtmäßigen Erben geben würde. Ziel, wenn man so will, war es jedoch von Herzog Ernst, dass eine Adlige die Mutter seiner Enkel werden würde. Und keine Baderstochter. Die war in seinen Augen dem Ganzen nicht würdig. Großes Drama also damals. Und es musste ein Ausweg gefunden werden. Und da ist ihm wohl nichts Besseres eingefallen, als die gute Agnes in der Donau zu ertränken.“ Donau, gutes Stichwort. Nur ein paar Meter von hier ist es geschehen ... „Kleine Korrektur: Nur ein paar hundert Meter von hier ist es geschehen. Denn Agnes wurde nicht direkt hinterm Schloss in der Donau ertränkt. Damals gab hier die Donau in ihrer heutigen Form an der Stelle noch nicht. Wahrscheinlich war hier im 15. Jahrhundert noch ein stehendes Gewässer. Agnes fand den Tod in dem Bereich, der heute der alten Donau zuzuschreiben ist.“ Du hast mir somit gerade den letzten Hoffnungsschimmer auf ein happy end genommen. Gut, Spaß bei Seite. Agnes wird auch 589 Jahre nach ihrem offiziellen Tod nicht mit dem Leben davonkommen. Lass uns diesbezüglich gerne mal etwas detaillierter auf die Umsetzung der Geschichte eingehen. Beim Begriff „Neuinszenierung“ läuten bei vielen Menschen die Alarmglocken. Kannst du die Niederbayern beruhigen, dass sie kein völlig fremdes Stück erwartet? „Definitiv, das kann ich. Mit meiner Version gehe ich stark zurück in der Zeit. Wir haben uns im gesamten © Ulli Schranner

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