8 Titel | STRAUBINGER Lieblingslied „Hüpf, Straubing, hüpf, olé, olé“. Wieder nüchtern, reiste die rüstige alte Dame ab ins spanische Palos de la Frontera, wo sie am 3. August 1492 am Kai des kleinen Hafens stand und freundlich und mit einem Taschentuch der FirmaTempo den drei Karavellen eines gewissen Christoforo Colombo nachwinkte. Historisch und von mir verbürgt dabei ist ihr letzter Gruß an den von Europa Scheidenden: „Du kannst entdecken, was du willst, nur bitteschön Buenos Aires nicht! Das nämlich soll der Schmidl Ulli tun!“ Im Jahr darauf entschlief sie hochbetagt und nach einem erfüllten Leben friedlich im Kreise ihrer Lieben und im Beisein Marzell Oberneders. Kolumbus’ Postkarte aus Haiti erreichte sie nicht mehr. Zuvor hat sie jedoch noch allerhand Erstaunliches geleistet. Zum Beispiel um das Jahr 1440: Da saß in seinem Studierstübchen zu Straßburg der Johannes Gensfleisch, genannt Gutenberg. Seit Langem schon und redlich mühte sich der gute Mann, endlich den Buchdruck zu erfinden. Allein, nichts wollte glücken. Wie er’s auch wendete und drehte, die Lettern wollten nicht beweglich werden und von Druck konnte nun schon überhaupt gar keine Rede sein. Da grämte sich der Gutenberg und er sprach verdrossen: „Ich kann es nicht, ich schaff es nicht, ich bin zu blöd. Am besten ist, ich fahre wieder heim nach Mainz und setz mir dort die Narrenkappe auf.“ Da riet ihm ein guter Freund: „Johannes, ich kenn in Straubing eine blitzgescheite Frau. Sie heißt Agnes BernauerWittelsbach und wird dir sicher helfen können. Ruf an.“ Gesagt, getan, Gutenberg rief noch am selben Abend an, schilderte wortreich sein Problem Draußen im Blue Brix wird schon aufgebaut: Der Pfarrplatz im August.
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