Impulsgeber - Wirtschaftsregion Landkreis Cham

20 Impulsgeber Landkreis Cham Ran an den Speck Manfred Daiminger hält wenig von Fleischersatzprodukten – Fleisch mit Genuss konsumieren Kein Ernährungsthema spaltet die Gesellschaft wohl mehr: Vegetarisch, vegan oder Fleisch? Seit geraumer Zeit füllen sich die Kühlregale der Supermärkte mit immer mehr pflanzlichen Fleischersatzprodukten. Klangvolle Namen wie „veganes Hack“ oder „veganes Hühnchen“ sollen dem Käufer zeigen, dass in der Verpackung etwas steckt, was genauso schmeckt wie das Original. Ein Thema, dass Manfred Daiminger, Geschäftsführer der Landfrisch Fleischmarkt GmbH, nicht so recht verstehen kann. „Warum brauche ich Ersatzprodukte, die den gleichen Namen haben?“ Eines vorweg: Der bekennende Fleischesser hat kein Problem mit Menschen, die sich vegetarisch oder gar vegan ernähren. Er plädiert sogar dafür, dass Fleisch- und Wurstprodukte mit dem richtigen Bewusstsein konsumiert werden sollen. Denn es muss nicht jeden Tag der Schweinebraten sein. „Ich bin – wie viele meiner Generation – mit Hausschlachtungen aufgewachsen“, sagt Daiminger. „Wir hatten eine Landwirtschaft und ja, wir hatten auch Schweine und Hühner. Natürlich war das hart, wenn nach Monaten, in denen du dich beispielsweise mit der Sau beschäftigt und vielleicht sogar gespielt und sie gekrault hast, das Tier geschlachtet wurde. Aber so war das eben früher.“ Lieber regionale Produkte Was ihn am meisten stört, ist die Tatsache, dass vieles in der Zutatenliste hochverarbeiteter Lebensmittel wie eben Fleischersatz- oder Fertigprodukten gar nicht auftauchen muss. „Wir im Fleischerhandwerk müssen ganz genau beschreiben, was in unseren Wurstwaren drin ist. Da muss jedes noch so kleine Gramm Salz aufgeführt sein.“ Deshalb rät er jedem, der auf Fleischersatzprodukte zurückgreift, sich die Zutatenliste einmal ganz genau zu Gemüte zu führen. „Nicht sehr appetitlich.“ Wer weg will von zu hohem Fleischkonsum, solle lieber weniger Fleisch essen und dafür lieber auf frische Produkte aus der Region zurückzugreifen. Zum einen gelten in der Metzgerei andere Qualitätsvorschriften und zum anderen sieht der Kunde, was er bekommt. Nämlich frische und qualitativ hochwertige Ware. Dass sich Daiminger nicht komplett gegen Fleischersatzprodukte wehrt, hat er im vergangenen Jahr bewiesen. Da hat er eine kleine Menge in sein Sortiment aufgenommen. Was er bei der routinemäßigen Kontrolle der Warenauslage feststellt, lässt den Profi mit dem Kopf schütteln. „Etwa zwei Wochen vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums und trotz Einhaltung der Kühlketten haben sich die Verpackungen aufgebläht“, schildert Daiminger seine Entdeckung. Der Lieferant begründet das mit einem Fehler in der Produktion und bittet Daiminger, es ein weiteres mal zu versuchen. Wieder stimmt er zu, aber er erlebt noch mal das gleiche Spiel. „Ich musste alles wegwerfen. Das ist doch schade!“ Er weiß aber auch, dass es manchmal zu Pannen kommen kann. „Jeder ist Mensch und Fehler passieren. Deshalb probieren meine Metzger und ich jede Charge, damit weniger wegkommt und ich immer frische und qualitativ hochwertige Ware anbieten kann.“ Das beweisen auch die vielen zufriedenen Kunden, die regelmäßig in das Geschäft in der Altenstadter Straße kommen. -anrFür Manfred Daiminger zählen Regionalität und Qualität. Foto: Andrea Reimer

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