espresso

2 SPÖRER AG | Friedrichshofener Straße 6-10 | D-85049 Ingolstadt Telefon +49 841 4911-0 | info@spoerer.de | www.spoerer.de Orthopädietechnik Sanitätshaus Rehatechnik Spörer Sports Home Care Schuhtechnik Mit 31 Jahren den Schritt ins professionelle Box-Business zu wagen, ist ganz schön mutig. Der Ingolstädter Rawil Fatullaew hat sich trotzdem getraut – und bisher geben ihm die Erfolge recht. Drei Kämpfe, drei Siege lautet die bisher makellose Bilanz. Welche Zukunftspläne er schmiedet, was es mit seiner Modelkarriere auf sich hat, warum er sich „Sensei“ nennt und welches außergewöhnliche Hobby der Kampfsportler betreibt, verrät er im espresso-Interview. Wie verlief deine bisherige Boxkarriere? Ich habe mit 13 Jahren mit dem Sport begonnen, war danach im Amateurbereich unterwegs und habe mehrere Süddeutsche und Bayerische Meisterschaften gewonnen. Das Highlight meiner Laufbahn war sicherlich der Deutsche Vizemeistertitel der Junioren, den ich 2009 geholt habe. Nach meinem 18. Geburtstag habe ich acht Jahre lang keine Wettkämpfe bestritten, sondern nur trainiert - was familiäre und schulische Gründe hatte. In dieser Zeit war mein damaliger Trainer, mein Bruder, einige Jahre im Ausland und ich habe mich erst auf meinen etwas längeren Bildungsweg konzentriert. Denn ich habe nach der Hauptschule zunächst die Wirtschaftsschule und danach die FOS besucht und im Anschluss mein Studium in Internationalem Handelsmanagement absolviert. Erst vor der Coronapandemie habe ich wieder begonnen, Kämpfe auszutragen und dann auch im Herrenbereich den Bayerischen Meistertitel geholt. und bin dort weiterhin als Box- und Personaltrainer tätig, zudem arbeite ich in Teilzeit im Schlaflabor in Kösching, weil sich die Nachtschichten mit meinem Lifestyle als Profisportler gut vereinbaren lassen. Was ist die größte Herausforderung im Profibereich? Zum einen sind die Boxkämpfe deutlich härter und dreckiger. Vor allem aber ist der finanzielle Druck nicht zu unterschätzen. Egal ob Ticketverkauf, Trainer, Outfit, Marketing oder die Gage für den Gegner – wenn du keinen Promoter hast, musst du dich um alles selbst kümmern und selbst bezahlen. Das Risiko, den Kampf dennoch zu verlieren, trägst du natürlich trotzdem. Zum Glück habe ich in Ingolstadt schon einige Sponsoren gefunden, die mich unterstützen, sonst wäre der Schritt gar nicht möglich gewesen. Eine weitere Herausforderung ist es, das richtige Team zu finden, für mich ist es immens wichtig, dass es menschlich passt. Ein Trainer ist für mich wie ein zweiter Vater, dem ich hundertprozentig vertrauen können muss. Wie wichtig ist mentale Stärke im Boxen? Das ist wichtiger als alles andere. Egal wie fit du bist, wenn du mental nicht stabil bist, kannst du nicht abliefern. Ich habe zwar keinen Mentalcoach, mich jedoch lange mit Psychologie und Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt und viele Bücher dazu gelesen. Man muss sich genau den Dingen stellen, vor denen man Angst hat. Wenn man sich gezielt mit dem Thema befasst, kann jeder mentale Stärke erlernen. Du bist neben dem Boxen auch als Model unterwegs – wie hat sich das ergeben? Ich hatte eine Zeitlang eine eigene Sportmarke, die ich entsprechend promoten wollte und brauchte dafür gute Bilder. Diese erste Erfahrung mit Fotografen fand ich sehr cool und hab mich dann als Model versucht. Von Modeshootings bis zu Aufnahmen mit Zwergkaninchen war alles dabei und hat echt Spaß gemacht. Inzwischen betreibe ich das nicht mehr so aktiv, sondern nutze es eher, um Content für Social Media zu kreieren. Welchen Stellenwert nehmen die Sozialen Medien bei deiner Boxkarriere ein? Egal, ob du als Sportler an Bekanntheit gewinnen willst oder ein anderes Business aufbaust – ohne Social Media geht in unserer digitalen Welt nichts mehr. Wenn du erfolgreich sein willst, musst du dich auf Warum hast du dich jetzt für den Profisport entschieden? Ich kenne mein Potenzial und glaube, dass ich noch mehr aus mir rausholen kann. Mental und körperlich befinde ich mich zudem gerade in der besten Zeit meines Lebens, deshalb hätte ich es bereut, wenn ich diesen Schritt nicht gegangen wäre. Bist du im Augenblick nur als professioneller Boxer tätig? Nein, ich habe seit 2019 mein eigenes Studio Foto: Daniel Dervishi

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