espresso - 10/2020
35 Anzeige KULTUR S I E S I N D B E S S E R A L S G R U S E L F I L M E Die Realität ist besser als jeder Gruselfilm! Das Deutsche Medizinhis- torische Museum (DMM) in Ingolstadt zeigte am Wochenende der Museen zum letzten Mal in ihrer Ausstellung „scheintot“, wie in vergangenen Jahrhunderten mit der Urangst des Menschen umgegangen wurde, lebendig begraben zu werden. Dabei gab es einiges Kurioses zu entdecken. U N Z U V E R L Ä S S I G waren die Werkzeuge zur Todesfeststellung (Bild oben) vor Jahrhunderten aller- dings. Es bestand die Gefahr, lebendig begraben zu werden. (Bild aus der Sonderausstellung "scheintot") 8 GRÜNDE WARUM WIR ÖFTER INS MUSEUMGEHEN SOLLTEN S I E S I N D K U R I O S Im Museum entdeckt man Dinge, von denen man gar nicht wusste, dass sie überhaupt existieren würden! Im September öff- neten die Museen der Stadt wieder ihre Pforten bis tief in die Nacht. Wir waren für Sie im DMM, im Lechnermuseum, im Stadtmuseum und imMKK und haben Impres- sionen aktueller Ausstellungen für Sie gesammelt. Fotos: Christoph Götz ENDE WOCHEN DERMUSEEN 1 2 DA S DMM Hintergrund der Ausstellung: Um 1800 begann die Wissen- schaft, die Eindeutigkeit des Todes in Zweifel zu ziehen. In ganz Europa hatten Men- schen Angst davor, lebendig begraben zu werden – bald entstand eine regelrechte Hysterie um den „Scheintod“. Die Ausstellung zeigte, wie Ärzte und Naturwissenschaft- ler die Grenze von Leben und Tod neu zu bestimmen such- ten. Sie führten ausgeklügelte Experimente mit Elektrizität durch und bauten mecha- nische Rettungsapparate für Grab und Sarg. In eigens errichteten Leichenhäusern wartete man so lange auf ein Lebenszeichen der aufge- bahrten, bis Fäulnis Sicherheit über den Tod brachte.
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