espresso - 07/2020
24 PEOPLE flower POWER 2019 schloss Cathrin Bauer ihren Master in Agrarwissen- schaften ab. CATHRIN BAUER aus Tauberfeld ist mit ihren 25 Jahren eine noch sehr junge Landwirtin. Vergangenes Jahr rief die Bienenschützerin das Projekt BEES & FRIENDS ins Leben. Bienenfreunde können bei ihr BLÜHPATE für eine Blühfläche werden. F L E I S S I G E Kinder helfen Cathrin Bauer bei der Aussaat. C athrin, eure Landwirtschaft ist ein Familienbetrieb? Richtig. Als Ackerbaubetrieb bauenwirWeizen, Zuckerrüben, Raps und Körnermais an - seit einigen Jahren auch das heimischeUrgetreideDinkel. Mit dem Projekt der Blühpatenschaft bist du heuer ins zweite Jahr gegangen. Was gab ursprüng- lich den Ausschlag für dieses Unterfangen? Der Ausgangspunkt war das große Interes- se anden ThemenArtenvielfalt und Bienen imletztenJahr. Mir war wichtig, als Landwirtin dazu inDialogmit Verbrauchern zu treten. “ Weiterhinwollte ich jedem, der Lust hat, dieMöglichkeit geben, sichmit einer Patenschaft auch selbst für die Artenvielfalt einzusetzen. Wieviele Paten waren es im ers- ten Jahr, wieviele im zweiten? LetztesJahr waren es umdie 130Blühpaten. Mit so vielen engagierten Leuten hätte ich ehrlich gesagt nie gerechnet. Über diesozialenMedien haben uns sogarBlühpatenvonMünchen, Berlin undHamburg gefunden. Die Zeit hat aber gezeigt, dass dasEn- gagementhier aus der Region das nachhaltigere und langfristigere ist. DieBlühpaten, die ihrEngagement verlängert haben,stammenüberwiegend aus der näherenUmgebung. Auch aktuell ist es nochmöglich, eine Patenschaft abzuschließen. Eine fixe Zahl für dieses Jahr kann ich also noch nicht nennen. Ich rechne aber mit wenigerBlühpatenals letztes Jahr, wo das Thema“Artenvielfalt”durch das Volksbegeh- ren viel Raum in denMedien bekommen hat. Dafür zeichnet sich bereits ab, dass die Paten, die sich im zweiten Jahr engagieren, für eine größere Flächeeine Patenschaftübernehmenmöchten. Besonders freut mich, dass das Projekt auch im zweiten Jahr Zuspruch findet.Das zeigt, dassdas Thema einigenMen- schenwirklich amHerzen liegt undmehr als ein kurzfristiger Hype durch das Volksbegehrenwar. Nutzt du für die Blühflächen ein spezielles Saatgut? Ja, mir ist wichtig, dass sich regionale Pflanzen auf den Flächen etablieren. Dafür nutzenwir eine qualifizierte Blühmischung für die Region Bayern. Diese wird von einemmittelständischenSaatzuchtunternehmenin Deutschland hergestellt. DieMischung enthält 17 heimischeWildblumen undWildgräser. Siehst du dich als Teil einer neuen Ge- neration von Landwirten? Als eine der großenHerausforderungen“meiner Fotos: privat
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