espresso - 06/2020

66 LEBEN LEERE KINOSÄLE D er letzte Kinobesuch? Gefühlt liegt er in ferner Vergangenheit. Zu turbulent waren die letztenWochen und Monate, zu weit abseits von Normalität und Alltag. Unvorstellbar erscheint es dieser Tage, dass die Kinos bald wieder eröffnen könnten. Das, was wir am Kino lieben, die intime Atmosphäre, kuschelige Polstersitze, ein Gefühl wie daheim auf dem Sofa, nur einige Dimensionen größer, wird den Kinos jetzt zum Verhängnis. Sie waren unter den Ersten, die aufgrund des Virus` dichtmachen mussten. Während Gastrobetriebe, Friseure und Museen wieder besucht werden dürfen, müssen die Kinobetreiber sich noch gedulden. Am 15. Juni dürfen Kinos wieder geöffnet werden. KINOS RETTENMIT DEMKAUF VON GUTSCHEINEN Doch es gibt einige Möglichkeiten, wie jeder von uns den Kinos, vor allem den kleineren, die schon in normalen Zeiten mit der Existenz zu kämpfen hatten, unter die Arme greifen können. Eine gute und direkte Möglichkeit ist der Kauf von HOFFNUNSSCHIMMER Ab 15. Juni dürfen Kinos in Bayern wieder Besucher empfangen Wie Kinobetreiber die Krise erleben und was jeder einzelne für die Rettung der Kinos tun kann A M P E R L I C H T S P I E L E in Wolnzach Gutscheinen. Der nächste Kinobesuch kommt bestimmt, auch Corona hat eine Halbwertszeit, ob wir das Geld jetzt investieren oder irgend- wann in der Zukunft, für einen selber macht das keinen großen Unterschied, doch die Kinobe- treiber freuen sich über jeden Cent in dieser harten und unsicheren Zeit. Und nicht nur das, es ist ebenso ein Zeichen der Wertschätzung und Solidarität, das man damit auf unkompli- ziertemWeg leisten kann. Die Gutscheine gibt es auf den Homepages der einzelnen Kinos. KINOS RETTENMIT DEM SCHAUEN VONWERBESPOTS Eine weitere Möglichkeit der Unterstützung bietet die Seite www.hilfdeinemkino.de. Auf einer interaktiven Karte kann man sein Wunschkino anklicken und dann entweder direkt Geld spenden oder Werbespots an- schauen, die normalerweise im Vorprogramm des Kinos gezeigt worden wären. Der Umsatz aus denWerbeeinnahmen wird auf die Kinos aufgeteilt. Je mehr Spots man sich also an- schaut, desto mehr Geld fließt in die Kinos. Das Kino ist nicht tot. Netflix und Co. sind zwar eine gemütliche Alternative, können aber ein echtes Kino mit all seinem Überwäl- tigungspotenzial und Eventcharakter nicht ersetzen. Damit die Kinos auch die Coronazeit überleben und wir nach der Krise noch in den Genuss der Lichtspielhäuser kommen können, ist jetzt aber die Hilfe jedes einzelnen gefragt. WI R WOL LEN ES WI SSEN Kinobetreiber Max Amper von Amper Lichtspiele Wolnzach im Interview HERR AMPER, wie erleben Sie die Krisenzeit? Ich bin komplett aus dem Rhythmus gerissen worden. Normalerweise habe ich einen 16 Stunden-Tag, da ich noch beruflich in der Kastner AG beschäftigt bin. Somit habe ich jetzt um 18 Uhr Feierabend und bin für die Familie da. Jetzt merk man erst, wie lange ein Wochenende sein kann. ◊ Wie lange können Sie die aktuelle Lage aus eigener Kraft stemmen? Wir können das finanziell stemmen, da wir im Eigenheim sind und gut gewirtschaftet haben. Im Gegenteil, wir trotzen Corona und machen im Saal 1 der Amper-Lichtspiele eine Komplettrenovierung. Last euch überraschen. Als Soforthilfe haben wir 5000 € von FFF-Bayern erhalten. ◊ Wie blicken Sie in die Zukunft? Wir blicken positiv in die Zukunft und freuen uns, wenn wir wieder aufmachen dürfen. Foto: unsplash.com

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