espresso Mai 2021

PEOPLE 12 zwei oder drei Äste nimmt, ist das schon okay, aber manche holzen gleich ganze Bäume um. Na- türlich sollte man keinen Müll hinterlassen. Das Idealste ist, seinen Platz so zu verlassen, dass man gar nicht merkt, dass jemand da war. Welche Tipps würdest du jemandem an die Hand geben, der auch mit diesem Hobby liebäugelt? Erstmal schlicht anfangen. Wichtig ist ein ge- sundes Schuhwerk und ein guter Rucksack. Das ist das A und O, alles andere macht sonst keinen Spaß. Man wächst in das Hobby rein. Manche übertreiben es gleich maßlos und geben hunderte oder tausende Euro aus. Das widerspricht aber ei- gentlich dem Grundprinzip, sich auf das Wesent- liche zu konzentrieren. Das Hobby ist ja auch ein minimalistisches, quasi zurück zu den Wurzeln. Genau, ich war auch schon ohne Schlafsack un- terwegs oder bloß mit einer Decke, um es auszu- reizen. Man ist ja nicht irgendwo in den Rocky Mountains, wo die nächste Bergstation 1000 km weit weg ist. Wenn ich das Ziel, das ich mir ge- steckt habe, nicht erreiche, kann ich einfach heim- gehen. Oder wenn ein Sturm aufzieht. Das ist auch das Einzige, wo ich sage: Raus aus demWald. Das ist zu gefährlich. NATURBURSCHE_MARKUS NATURBURSCHE - OUTDOOR TV WWW.DER-NATURBURSCHE.DE Markus arbeitet eigentlich bei Audi, im Nebenberuf ist er Fotograf: WWW.LICHTBETONT.DE Der Schlafsack ist einer von Markus TOP-3-Ausrüstungs- gegenständen. Aber auch sonst braucht es nicht viel für ein Mikroabenteuer und einen herrlichen Ausblick. BEI STURM: RAUS AUS DEM WALD Kommen wir zum Ende: was würdest du noch gerne loswerden? Man sollte immer wieder reflektieren, mit was man angefangen hat und wo man aktuell steht. Gerne verfällt man nämlich doch ein bisschen in einen Aurüstungswahn. Manche Dinge sollte man einfach mal bewusst daheim lassen, um auch wie- der back to the roots zu kommen. Klar kann man viel mitnehmen, um es sich gemütlicher zu ma- chen. Aber darum geht’s ja nicht. Man soll sichmit den essenziellen Sachen beschäftigen. Markus, vielen Dank für das Gespräch.