Espresso September

46 MEINEWOCHE ALS VEGANER N un ist sie also vorbei, meine kleine Vegan-Challenge. Eine Woche lang habe ich auf tierische Lebensmittel verzichtet. Ich muss sagen, dass es keine allzu große Umstellung für mich war. Es hat mir Spaß gemacht, neue Rezepte auszupro- bieren und mich auf die Suche nach veganem Essen zu machen. Deshalb freue ich mich darauf, das Experiment „vegane Ernährung“ weiterzuführen und einfach mal zu schauen, wie lange ich es weiter durchhalte. Und wer weiß, vielleicht gelingt mir der Sprung zum Veganismus sogar dauerhaft. Ich würde es mir wünschen, denn je länger ich mich mit dem Thema Ernährung bewusst auseinander- setze, desto mehr reift in mir die Überzeugung, dass wir unbedingt davon wegkommen müssen, andere Lebewesen zu essen. Noch vor einem Jahr hätte ich mir kaum vorstellen können, jemals vegeta- risch zu leben. Jetzt tue ich es schon seit einem halben Jahr und ich habe zu keiner Zeit das Gefühl, auf etwas verzichten zu müssen. ImGegenteil, seit ich mich vegetarisch ernähre, entdecke ich immer neue Aromen und Gewürz-Welten. Man lernt ganz neu zu kochen. Und das macht so viel Spaß, dass ich es nicht mehr missen möchte. Größeres Angebot als gedacht Während meiner veganenWoche hat mich positiv die große Auswahl überrascht, die es auch in Ingol- stadt gibt. Ob Burger, ein Snack für die Mittags- pause oder ein Eis an einem heißen Sommertag, ich musste auf nichts verzichten. Es gibt zwar kein rein veganes Restaurant – dafür ist Ingolstadt einfach nicht das richtige Pflaster –, dafür gibt es aber einige Restaurants und Imbisse, die auf ihrer Speisekarte spezielle vegane Gerichte führen. Tipp: Über die App „happy cow“ lassen sich ganz einfach Restaurants mit veganem bzw. vegetarischem Angebot finden. Bei meinemWocheneinkauf hatte ich keine größeren Probleme. Auch in den großen Redakteur Christoph hat eine Woche lang auf tierische Lebensmittel verzichtet. N E U E WE LT Das Angebot an Fleisch-, Milch und Käsealternativen wird immer größer Supermärkten wächst das Sortiment für Vegane- rInnen. Ob Fleischersatz-Produkte wie Schnitzel, Currywurst und Salami oder Milch- und Joghur- talternativen aus Soja, Hafer, Mandel, etc. – bei der großen Vielfalt sollte jeder etwas passendes für sich finden. Mir persönlich haben bisher alle Fleischer- satz-Produkte sehr gut geschmeckt, darunter Bratwurst, Schnitzel, Salami – meistens schmeckt man den Unterschied zu echtem Fleisch überhaupt nicht. Nur bei Burger und Hackfleisch finde ich, dass man einen großen Unterschied schmeckt. Es schmeckt nicht schlechter, aber eben anders als das Original. Darauf muss man sich einlassen, wenn man seine Ernährung umstellen möchte. Ergänzend zu den Supermärkten lohnt sich ein Besuch bei Biomärkten. Hier gibt es ein noch größeres Angebot an Fleisch-, Käse- und Milchal- ternativen. Außerdem eine Auswahl an veganen Kosmetikprodukten und veganen Naschereien. Essen, was glücklich macht Veganismus verlangt anfangs viel Disziplin. Ein Umstieg von einem Tag auf den anderen ist zwar machbar, aber anstrengend. Da ich mich schon vegetarisch ernährt habe, fiel mir die Umstellung jetzt nicht allzu schwer. Eine halbes Jahr war für mich die perfekte Zeitspanne, um mich an die vegane Ernährung heranzutasten. Wenn der Stein erst einmal ins Rollen gekom- men ist, ergibt sich der Rest von ganz allein. Für den Anfang reicht es aber, einmal imMonat eine vegane Woche einzustreuen. Oder einen Tag in der Woche. Wer sich langsam an das Thema herantas- tet, wird schnell merken, wie viel Spaß es macht, neue, vegane Rezepte auszuprobieren. Und jedes Mal wieder darüber zu staunen, welch neue Ge- schmackserlebnisse auf einen warten. Man sollte die Ernährungsumstellung nicht erzwingen, Essen und Ernährung sollten ein Genuss bleiben. Das erreicht man am besten, wenn man sich langsam an den Veganismus herantastet. Die ganze Challenge gibt's auf espresso-magazin.de LEBEN TA S T Y Leckere vegane Burger gibt es unter anderem bei Burger- heart amWestpark Mein veganer Wochenein- kauf Fotos & Text: Christoph Götz

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