Espresso September
57 SPORT www.nordbraeu.de www.jesuitenquelle.de Neu! t r e n d i g s p r i t z i g l a u n i g Du warst 2013/14 schon einmal bei den Schan- zern, hast aber den Sprung zu den Profis nicht geschafft, auch später bei Hertha BSC ist dir das nicht gelungen. Was war in der letzten Saison bei den Schanzern jetzt anders? ImVergleich zu meiner ersten Station beimFCI bin ich nicht nur älter, sondern auch reifer, erwachsener und erfahrener geworden und habe eine Menge dazugelernt. Aber natürlich haben sich auch die Gegebenheiten geändert, beispielsweise die Ligazu- gehörigkeit. Generell hängt es auch immer davon ab, wie die entsprechende Position imTeam gerade besetzt ist, da gehört auch ein bisschen Glück dazu. Als ich diesmal zu den Schanzern gekommen bin, gab es eben eine Vakanz und ich habe die Chance bekommen. Die habe ich versucht zu nutzen und ganz gut zurückgezahlt. Inzwischen hast du nicht nur Trainingseinheiten, sondern auch das erste Testspiel absolviert - welche Gefühle hattest du beim Gedanken an das Spiel - nur Vorfreude oder vielleicht auch ein bisschen Angst? Tatsächlich ist mir amAbend vor der Begegnung erst richtig klar geworden, dass das mein erstes Spiel nach fast einem Jahr sein würde. Durch die Corona-bedingten Umstände kammir das gar nicht so lange vor. Ich habe mich dann aber total darauf gefreut, dass ich endlich auch wieder unterWett- kampfbedingungen auf demPlatz stehen kann. Als gebürtiger Berliner hast du inzwischen auch viele Jahre in Ingolstadt gelebt - wofür schlägt dein Herz inzwischen mehr? Ich mag das beschauliche Leben in Bayern und Ingol- stadt, hier ist alles ruhiger, gelassener und auch ein bisschen ländlicher. Man kann hier runterkommen, sich vollkommen auf seinen Job konzentrieren und wird kaum abgelenkt, das weiß ich sehr zu schätzen. Dennoch bin ich doch eher ein Großstadtmensch und es zieht mich immer wieder nach Berlin, weil ich die Hektik einer Metropole brauche. Außerdem habe ich dort natürlich den Bezug zu meiner Familie und ich liebe die Vielseitigkeit dieser Stadt. Favorisieren würde ich allerdings keine der beiden Städte, beide haben ihre schönen Seiten. Auf deiner Insta-Seite hast du angegeben, dass du Economics & Law studierst - wie funktioniert das neben dem Fußball und wie weit bist du? Es handelt sich um ein reines Fernstudium, das ich 2016 begonnen habe und jederzeit neben demFuß- ball von zu Hause aus absolvieren kann. Prüfungen kann ich online oder in Prüfungszentren, die es fast überall in Deutschland gibt, ablegen. Das gibt mir die nötige Flexibilität, aber auch ein Stückweit Ab- lenkung neben demTrainingsalltag. Ich schaffe mir damit eine weitere, wichtige Säule - und wenn alles gut läuft und ich weiterhin fleißig bleibe, bin ich im Januar oder Februar 2021 damit fertig. Inwieweit ich den Abschluss später in einen Beruf einbinden kann, weiß ich noch nicht. Generell bin ich für alles offen, aber ich liebe den Sport und wenn sich das letztend- lich verbinden lässt, wäre es die beste Lösung. Welche Hobbys hast du neben dem Fußball? Ich gehe sehr gerne spazieren, manchmal ein bis zwei Stunden amTag. Aktuell habe ich den Hund meiner Eltern als Gast zuhause, da lässt sich das wunderbar verbinden. Außerdem gehe ich gerne zumEssen oder in Cafes. Mit Playstation &Co. verbringe ich eher wenig Zeit. Du hast die Rückennummer 38 gegen die 18 getauscht - warum? Ich habe die „18" schon in der Jugend getragen und damit gute Erfahrungen gemacht. Mit der „38" hatte ich dagegen - neben einigen guten - auch ein sehr einschneidendes, negatives Erlebnis. Ich bin ein biss- chen abergläubisch, deshalb wollte ich jetzt wieder die „18" haben - und sie war auch frei. Dein Vorname Gordon ist eher in englischsprachi- gen Regionen üblich - gibt es einen bestimmten Grund, dass dich deine Eltern so genannt haben? “ Meine Eltern sind sehr sportverrückt und es gab einen englischen Nationalt- orwart, der Gordon Banks hieß. Nach ihm haben sie mich genannt, aber auch, weil ihnen der Name einfach gut ge- fallen hat. Tatsächlich werde ich oft darauf angesprochen, woher der Name kommt und wie man ihn ausspricht. Das ist oft sehr amüsant, weil jeder seine eigene Kreation daraus macht - das ist immer ganz lustig. Korrekt wäre „Gordn“, wenn also das zweite „o“ einfach gar nicht betont wird. Ich habe aber kein Problem damit, wenn man es anders ausspricht. Zurück zum Fußball: Bald starten Pokal und Liga wieder: Was hast du dir mit dem FCI für die neue Saison vorgenommen? Unser Ziel ist ganz klar: Jeder möchte den maxima- len Erfolg, also amEnde der Saison den Aufstieg in die 2. Liga. Dafür muss jeder bereit sein, alles zu geben. ImMoment spüre ich ein brutales Feuer, jeder einzelne hat aus demAbschluss der letzten Saison ein StückweitWut mitgenommen und in positive Energie umgewandelt. Wenn wir so weitermachen, sind wir auf einem sehr gutenWeg. Welche Wünsche und Ziele hast du ganz persön- lich für die kommende Spielzeit? In erster Linie wünsche ich mir natürlich, verlet- zungsfrei und - in Tagen wie diesen - gesund zu bleiben. Das ist die Hauptsache. Und natürlich möch- te ich der Mannschaft durch meine Qualität nochmal ein paar Prozente beisteuern und so gut es geht dabei helfen, unsere Ziele zu erreichen. Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für die neue Saison, Gordon!
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