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Gründe nennen, warum ausgerechnet sie der richtige Kandidat für ein Unterneh- men sind. „Es macht sich gut, dabei die Entscheider-Perspektive einzunehmen“, betont Fridrich. Also, statt in dem Text permanent das Wort „ich“ zu benutzen, ist es besser, das Wort „Sie“ zu verwenden. Etwa: „Sie entscheiden sich für einen Kandidaten, der folgende Qualifikationen hat“ oder „Sie erweitern Ihr Team um einen Mitarbeiter, der diese und jene Fähigkeiten mitbringt“. Aufbau: Anschreiben in vier Teile gliedern Ein ideales Motivationsschreiben gliedert sich aus Sicht von Fridrich in vier Teile: Teil eins schildert, warum sich ein Bewerber gerade bei diesem Unternehmen bewirbt. In Teil zwei betreibt der Kandidat Eigenmarketing und nennt Gründe, warum es sich lohnt, ihn oder sie einzustellen. „Ideal ist auch, Stärken aufzulis- ten und sie mit Ergebnissen zu verknüpfen“, so Fridrich. Ein Beispiel: „Für meine Abschlussarbeit habe ich mich intensiv mit dem Thema Goldschmiedekunst aus- einandergesetzt. Bei einem Schnupper-Praktikum konnte ich mein Wissen um handwerkliches Arbeiten erweitern und am Ende der Woche meine erste selbst gestaltete Brosche mit nach Hause nehmen.“ In Teil drei sollte der Bewerber seinen Mehrwert für das Unternehmen herausstel- len. Dann folgt mit Teil vier der Schluss: „Ich freue mich über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch.“ Konjunktive vermeiden – keine Rechtschreib- und Grammatikfehler Fridrich empfiehlt, im Motivationsschreiben möglichst keinen Konjunktiv zu verwenden. Also zum Beispiel nicht zu schreiben: „Ich würde mich freuen“ oder „Schön wäre“. Auch sollten Bewerber selbstbewusst sein. Eine Aus- sage wie „Vielleicht könnte ich in Ihr Team passen“ wirkt nicht sonderlich überzeugend. Wichtig sei außerdem, dass der Text keine Rechtschreib- und Gram- matikfehler aufweist, sagt Gietzen-Wieland. Damit das Schreiben gut lesbar ist, sollten Bewerber es optisch strukturieren, in kurzen Sätzen schreiben und Absätze machen. Der Funke muss überspringen Gibt es eine Alternative zu einem Motivationsschreiben? Zum Beispiel, in- dem man nüchtern und in knappen Stichworten seine Qualifikationen auflis- tet? Fridrich rät davon ab. „Ein Motivationsschreiben bietet die Möglichkeit, der Bewerbung einen emotionalen Akzent zu verleihen“, sagt er. Wenn Be- werber es sprachlich schaffen, dass im Motivationsschreiben der Funke über- springt, sei eine Einladung zum Vorstellungsgespräch sehr wahrscheinlich. (Sabine Meuter, dpa/mcj) 109

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