Straubinger - Christkindl 2014

12 Titel | STRAUBINGER S tille Nacht – eilige Nacht Das Fest in zehn Jahren – ein besonderesWeihnachtsgedicht Von Patrick Beckerle E s wird einmal, in vielen Jahren, Weihnachten ganz anders sich gebaren. Statt Christkind und Nikolaus kommen die Geschenke dann frei Haus. DieTechnik wird zurTradition und weichen muss die Religion. Lieder sind nicht mehr zu hören, nichts soll den Konsum mehr stören. Doch ist es noch nicht zu spät, zu zeigen, dass es anders geht. Riskiert nun einen kurzen Ausblick ins Jahr 2024. H ier ist es die Familie Huber, die, kutschiert vom Fahrdienst Uber, von ihrem Kirchgang kommt zurück in ihr Haus an der Donaubrück'. Der Gottesdienst, er war nicht toll. Das Gotteshaus war viel zu voll. Die Predigt war ein rechter Schmarrn und drinnen war es viel zu warm. Die globale Erwärmung lässt grüßen: 30 Grad kann man nicht versüßen. Doch daran wollen sie nicht mehr denken, denn es naht das große Schenken. V om Himmel hoch, da kommt sie her, bringt ihnen vom Guten immer mehr. Mit ihren Flügeln, engelsgleich, landet sie unterm Baum ganz weich. Doch schickt sie nicht der Gottessohn: es ist die Drohne von Amazon. Die Kinder freilich stört das wenig – ist doch dort der Kunde König. Drum wird, was keinen Anklang fand, einfach wieder zurückgesandt. Pullover und Socken: Au revoir! Und mehr Glück im nächsten Jahr! D ie Nacht, sie ist nicht länger still, weil nun ein jeder twittern will, was er unter dem Baum entdeckt und wie der Weihnachtsbraten schmeckt. Von Besinnung keine Spur, die stört das bunteTreiben nur. Stattdessen wird „geliked“ wie wild, hier ein Status, dort ein Bild. Auch ein Selfie ist hier Pflicht, besser man vergisst das nicht. Kurz: Erlaubt ist, was gefällt in der schönen neuenWelt!

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