HeimatZEIT Geisenhausen - JETZT ANZEIGEN KLICKEN!

8 Heimatzeit Geisenhausen 9 Heimatzeit Geisenhausen Die Ortsgeschichte der Marktgemeinde Geisenhausen ist der Siedlungsschwerpunkt im Kleinen Vilstal. Bereits vor 7000 Jahren war das obere Tal der Kleinen Vils besiedelt. Scherbenfunde und Ausgrabungen bewei- sen, dass in dem Gebiet seit der Zeit der Li- nienbandkeramik um 5000 v. Chr. Menschen lebten. Erstmals urkundlich erwähnt wird Geisen- hausen am 4. Oktober 980. An diesem Tag schenkte der letzte Graf von Geisenhausen, Heinrich I., Bischof von Augsburg, seinen väterlichen Besitz in Gisinhusa dem Domka- pitel von Augsburg. Der Ortsname Geisen- hausen, Gisinhusir, bedeutet „bei den Häu- sern Giso“. Durch die Endung -hausen kann die Entstehung der Marktgemeinde etwa ins 8. Jahrhundert datiert werden. Wahrschein- lich ist Geisenhausen also sogar um 200 bis 300 Jahre älter. Durch die Verleihung von Marktrechten im Jahr 1393 durch Herzog Friedrich den Wei- sen von Bayern-Landshut begann in Geisen- hausen die märktische Selbstverwaltung. Bereits in der Schenkungsurkunde von 980 ist eine Kirche in Geisenhausen erwähnt. Die heutige Pfarrkirche Sankt Martin wurde ab 1477 gebaut. Von etwa 1390 bis 1790 pilgerten die Menschen zur Wallfahrtskirche Sankt Theobald, deren ältester Teil die heu- tige Sakristei (erbaut um das Jahr 1300) bil- det. Im 19. Jahrhundert war Geisenhausen fi- nanziell eine arme Gemeinde. Erst in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts ging es ihr wirtschaftlich besser. Aus einem überwie- gend bäuerlich strukturierten Gemeinwesen entstand im Zuge der Industrialisierung eine Mischung aus Handwerksbetrieben und Fa- briken. Die Einwohnerzahl stieg mit dem Bau der Leder- und Schäftefabrik Dräxlmai- er, der Leder- und Textilbekleidungsfabrik Zeiler und einer Malzfabrik und einer Ziege- lei kontinuierlich an. In diesen Aufwärts- trend passt auch der Bau der Eisenbahnlinie Landshut-Neumarkt/St. Veit 1881-1883 mit der Bahnstation Geisenhausen. „Somit war Geisenhausen an den Weltverkehr ange- schlossen“, stellte Oberlehrer Theodor Fahr- meir in seiner Chronik fest. Im Jahr 1840 waren es noch 556 Einwohner. 1928 lebten bereits 1436 Bürger in Geisen- hausen. Der Bau eines Kindergartens und die Gründung der Raiffeisenbank am Ende des 19. Jahrhunderts weisen den Markt als aufstrebende Gemeinde aus. Während die wirtschaftliche Entwicklung in Eigendynamik voranschritt, kam die Zeit des Dritten Reiches über Geisenhausen. 181 junge Menschen aus der Pfarrei starben im Krieg, 78 wurden vermisst. Nach 1945 ka- men Hunderte von Flüchtlingen in den Ort. Die Not der Nachkriegslage lastete schwer auf der Bevölkerung. Nach der Währungsre- form 1948 ging es allmählich wieder auf- wärts. Das Wirtschaftswunder in den 50er- und 60er-Jahren bescherte auch dem Markt Gei- senhausen einen großen Aufschwung. Rund um den alten Ortskern wurden Baugebiete erschlossen. Wegen der wachsenden Bevöl- kerungszahl mussten ein neuer Kindergarten und die Grund- und Mittelschule gebaut werden. Auch ein neuer Friedhof musste an- gelegt werden. Seit der Gebietsreform von 1978 wurde der Rathausneubau immer drin- gender. 1983 konnte das neue Rathaus am Marktplatz bezogen werden. Historischer Verein Geisenhausen Die Kreuzung an der Hauptstraße heute. Fotos: Historischer Verein, mg ZAHLEN AUS GEISENHAUSEN Quelle: Statistisches Landesamt/ Marktgemeinde, Foto: M. Gassner, Grafik: VZ Arbeitlose (Jahresdurchschnitt): 106 Durschnittliche Raumzahl je Wohnung: 5,5 Hühner: 105.373 Verkehrsunfälle 2017: 23 Gemeldete Autos: 4363 (insgesamt KFZ 6010) Pferde: 42 Schüler insgesamt: 697 Landwirtschaftliche Betriebe: 121

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